Eins gleich vornweg: Ich will auf niemandem mit dem Finger zeigen. Auch wenn ich denke, Glaube sollte offen und ehrlich gelebt werden. Es hat jeder seinen eigenen Weg, seinen Glauben zu leben und zeigen. Dennoch stelle ich die Frage bewusst: Glauben nur am Sonntag? Denn für mich hat mein Glaube vor allem mit dem Alltag zu tun.

Glauben am Sonntag leben

Wo auch immer Du am Sonntag hingehst. In eine Kirche. In eine Gemeinde. Zu einer kleinen Gruppe von Menschen, die gemeinsam singen, beten und in der Bibel lesen. Zu einer Großverstaltung mit hunderten oder tausenden von Menschen. Der Sonntag ist der Tag, an dem Christen ihren Glauben inmitten anderer leben. Ohne Gemeinde, und echte Gemeinschaft, fühlst du dich auf Dauer leer, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Aber ebenso leer fühlst du dich, wenn du inmitten vieler anderer bist, und trotzdem keine echte Gemeinschaft zwischen den Menschen gelebt wird.

Glauben am Montag leben

Für viele ist der Montag so ein Knackpunkt-Tag. Da müssen sie wieder früh raus. Die Arbeitswoche beginnt, und die Motivation ist oft gleich null. So in die neue Woche zu starten nach einem Sonntag im Gottesdienst, ist nicht gerade für wenige eine Zerreißprobe. Da ist es anders als in der Kirche oder Gemeinde. Da reibt man sich vielleicht mehr aneinander, weil es im Job Uneinigkeiten gibt. Und man nimmt vielleicht auch die Sachen mit, die einem am Sonntag in der Kirche oder Gemeinde nicht so gepasst haben. Schließlich kann nun mal nicht jeder mit jedem, und Eisen schärft Eisen ist mitunter eine sehr schwierige Sache, die an den Nerven zehren kann.

Glauben im Alltag leben

Ich bin seit vielen Jahren gläubig. Mich hat es mit 18 Jahren gepackt. Jesus, das war die Antwort auf alle meine Fragen. Irgendwie hat es bei mir aber noch sehr lange gedauert, bis ich einige wichtige Sachen begriffen habe. Ich wünsche Dir, dass es bei Dir schneller geht, bis Du auf den Trichter kommst. Und nicht so viele Umwege machen musst wie ich sie machen musste. Für mich hat Glauben inzwischen nur noch wenig mit dem Glauben am Sonntag zu tun. Für mich ist Glaube im Alltag das Wichtigste. Weil sich da zeigt, was der eigene Glaube taugt, wert ist, ob er wirklich noch da ist, wenn einem alles um die Ohren fliegt.

Mit Gott am Ruder den Glauben leben

Im Alltag nicht den Faden zum Glauben zu verlieren, geht meiner persönlichen Erfahrung nach nur, wenn man Gott ans Ruder lässt. Und zwar nicht nur am Sonntag, sondern an jedem Tag der Woche, in jedem Moment des Lebens. Immer, wenn ich das nicht mache, geht mächtig was schief bei mir. Dann mache ich mein eigenes Ding, und bin weder glaubhaft, noch gläubig unterwegs. Dann verliere ich nicht nur mein Strahlen, sondern auch den Faden meines Lebens, und lande wieder auf irgendeinem Umweg, der das Ganze dann nicht einfacher macht, sondern in dem ich mich mächtig verzetteln kann. Mit Gott am Ruder ist mein Leben anders. Diese Erfahrung mache ich immer wieder. Weil ich egal in welchen Umständen dann nicht aus mir selbst heraus leben muss. Sondern mit Gott und aus Gott heraus leben kann.

Erkennen, dass man nicht perfekt ist!

Einer der wichtigsten Schritte, seinen Glauben im Alltag leben zu können, ist meiner Meinung nach die Erkenntnis: ich bin nicht perfekt. Gott erwartet gar nicht von uns, dass wir perfekt sind. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, dass ein Christ perfekt zu sein hat. Junge, oder Mädchen: Du hast Dich mächtig geirrt. Gott liebt jeden von uns, die wir Jesus als unseren persönlichen Erlöser angenommen haben, unbeschreiblich, und vor allem bedingungslos! Da ist nichts, was wir tun könnten, um uns Seine Liebe zu verdienen. Und Gott macht vor allem keine Unterschiede zwischen uns.