Immer, wenn ich auf der Suche war, kam ich am Ende bei Jesus an. Ich näherte mich anderen Glaubensrichtungen an, doch das letzte Stück meiner Reise brachte mich immer zu Jesus zurück. So ging es mir viele Male in meinem Leben. Bis ich begriff, ich muss gar nicht suchen, denn Er ist immer bei mir.

Ja, ich gebe zu, das hört sich dann doch recht grotesk an für die, welche keinen Draht zu Gott haben. Das Holzkreuz, das über der Tafel im ersten Klassenzimmer meiner Schulzeit hing, es bedeutete nichts. Irgendwann warf einer was darauf und es fiel runter, wofür der nächstbeste dann Prügel bezog von unserer Klassenlehrerin, als sie zur Tür reinkam. Ein guter Start in ein Christenleben, nein, das war es damals nicht für mich. Dennoch zog mich der Glaube an Gott immer wieder an.

Der hatte was, der so gern mit Bart und Zotteln gezeichnete Typ. Dass ich sonst keine Bartträger mochte, was soll´s. Und irgendwann mit 18 kam ich dann auch richtig bei Jesus an. Und danach hätte alles super werden können. Ich hatte gefunden, was ich suchte. Nur ein Problem gab es damals noch: ich war Alki, und sogar trocken, aber irgendwann schoß es mich in einer Nacht wieder weg.

Von da an taumelte ich immer wieder durch die Welt. Angezogen von Gott, abgestoßen von gesetzlichem Christentum, das mitunter mehr als Heuchelei denn als Liebe zu Jesus anmutete.

Inzwischen bin ich viele Jahre älter. Und habe irgendwann begriffen, in einer Nacht, als ich weinend Musik hörte: hey, Gott ist doch bei dir, du brauchst ihm nicht mehr nachzulaufen in irgendeiner Gemeinde, in der sowieso keiner drauf klar kommt, wie du bist. Und da sitze ich nun, und werde meinen Glauben mit der Welt da draußen statt mit einem engen Gemeindekorsett teilen. Und wer weiß: vielleicht liest das da draußen sogar jemand – und ist auch auf der Suche nach einer geistlichen Heimat, in der er (oder sie) sein kann und darf, wie er ist.