Liebe, ein Thema, das jeden von uns beschäftigt. Liebe, die besungen wird in irgendwelchen Liedern. Liebe, die wir erfahren wollen. Liebe, die wir zum Leben brauchen. Liebe, die wir erhalten von Menschen. Aber die so oft an Bedingungen geknüpft ist. So sollen wir sein. Das sollen wir lassen. So sollen wir nicht reden. Dies und das passt dem anderen nicht. Ich liebe Dich, schnell dahingesagt. Ein Ich hab Dich lieb in die Welt geworfen. Doch wird es auch wirklich so gemeint? Nicht wenige Menschen haben aufgehört, aus diesen Gründen nicht mehr an die Liebe zu glauben. Weil Menschen, die ihnen sagten, dass sie sie lieben würden. Ihnen am Ende doch nur weh taten. Wir alle haben diese Erfahrungen gemacht. Wir alle haben dagegen angekämpft, daran nicht zu zerbrechen, und am Ende nur noch herzlose Maskenträger zu werden. Dabei wünschen wir alle uns nur eines: die bedingungslose Liebe zu finden. Die Liebe, die uns nicht an irgendetwas misst. Liebe, für die wir nicht irgendetwas tun müssen. Liebe, einfach um unserer Selbst willen. Weil wir sind. Weil wir wir sind.
Gibt es die bedingungslose Liebe?
Ich habe in der letzten Zeit viel über bedingungslose Liebe nachgedacht. Ich habe mich gefragt, was für ein Mensch ich sein möchte. Als was ich erkannt und gekannt sein möchte. (Der Grund, wieso ich mir diese Fragen gestellt habe, war übrigens eine Predigt, die ich letztens gehört habe). Ich möchte ein Mensch sein, der bedingungslos lieben kann. Der ein Herz für andere Menschen hat. Der ein offenes Ohr hat. Der in der Lage ist, andere Menschen so anzunehmen, wie sie sind. Mit all dem, was sie ausmacht. Mit ihrer Vergangenheit. Mit ihren Macken und seltsamen Verhaltensweisen, die Folgen eines oft zerstörten Lebens, eines zerstörten Herzens sind.
Klar kann ich mich nicht davon freimachen, dass ich nicht jeden lieben kann. Ich bin nun mal ich. Ich kann das nicht. Auch wenn ich oft Menschen begegne, die ich einfach in mein Herz schließe, ohne dass sie irgendetwas tun müssen dafür. Weil ich etwas in ihnen sehe, was andere vielleicht gar nicht sehen können, weil sie nur auf die Fassade achten, und nicht auf das Herz. Weil ich den Schmerz in ihrer Vergangenheit sehen kann. Aber auch, weil ich die Hoffnung in meinem Herzen habe, dass sie eines Tages im Herzen geheilte Menschen werden können. Die sich aufmachen, andere zu lieben, und an andere weiterzugeben, was sie selbst erlebt haben, und was sie geheilt hat.
Und wenn ich darüber nachdenke, wie ich als Mensch das kann. Wird mir klar, wie viel mehr Gott das kann. Gott, der jedem Menschen bedingungslose Liebe entgegen bringen kann. Gott, der für jeden ein Herz hat. Der für jeden ein offenes Ohr hat. Gott, der einfach versteht, was in uns vorgeht, selbst wenn wir es vor lauter Angst vor Verletzungen nicht nach außen zeigen können. Gott, der hinter unsere Fassaden sieht. Der in unserem verzweifelten Lachen die ungeweinten Tränen hört.
Ich bin bedingungslos geliebt
Ja, ich mache Fehler. Manchmal bin ich dickköpfig (ein Sturkopf, meinen ostpreußischen Wurzeln sei Dank). Manchmal mag ich keine Menschen um mich haben. Manchmal habe ich Verhaltensweisen an mir, die mich selbst nerven. Da spüre ich einen Hauch von Arroganz in mir, den ich nicht in meinem Herzen haben will. Dann fahre ich kurzzeitig einen Egotrip, obwohl ich das schon lange hinter mir habe. Manchmal bin ich so wütend, auch auf Gott, da könnte ich die ganze Welt ins Klo schmeißen, weil ich einfach alles wegspülen will.
Aber dieser Gott, der sich manchmal Sachen von mir anhören muss, bei dem jeder andere schon weggerannt wäre. Dieser Gott, der liebt mich bedingungslos. Der sagt nicht zu mir: Ey Christel, ich liebe Dich ja. Aber nur, wenn Du das und das machst. Oder wenn Du das und das lässt. Nein. Er liebt mich immer. In jeder Sekunde meines Lebens. Als ich das vor einigen Jahren begriffen habe, hat es mein Leben verändert. Seitdem gehe ich keine (Liebes-)Beziehung mehr ein, nur um „Liebe“ spüren zu müssen. Seitdem kann ich Liebe geben, ohne etwas zurück zu erwarten. Seitdem weiß ich, dass ich bedingungslos geliebt bin. Auch wenn ich mal wieder meine fünf Minuten habe, und alles andere als liebenswert bin.
10. Juli 2020 um 14:42 Uhr
Hallo
sehr mutig was du da schreibst und sehr ermutigend.
Vieles spricht mich selber an, sich selbst lieben wenn man immer nur die Fehler an einen sieht.
Ich arbeite daran das ich mich so nehme wie ich bin und um auch andere lieben zu können.
Lg Karin aus Österreich
21. August 2020 um 16:47 Uhr
Hallo Karin, entschuldige, dass ich Dir jetzt erst antworte. Ich war über die letzten Wochen nicht hier auf diesem Projekt, da einiges los war in meinem Leben. Danke für Dein Feedback. Es ist ein immerwährendes daran arbeiten, sich selbst anzunehmen. Mal gelingt es besser, mal weniger gut, ist meine persönliche Erfahrung. Ich (ver)suche dann, wenn es gar nicht mehr geht, wieder Gottes Sicht auf mich zu finden und zu sehen. Und ich kann auch nicht immer andere lieben und annehmen. Doch mehr ich für mich begriffen habe, dass Gott mich bedingungslos annimmt, umso mehr konnte ich Stück für Stück andere Menschen annehmen. Das merke ich gerade in dieser schlimmen Zeit, in der ich zum Teil für Menschen bete, dass sie gesund und am Leben bleiben, mit denen ich sonst nichts zu tun haben will, weil sie mich Böses getan habe. Manchmal verändert eine kleine Sichtänderung alles, habe ich gemerkt. Bitte Gott um Hilfe und um Liebe für Dich, lass Dir von Ihm die Dinge zeigen, die an Dir besonders liebenswert sind. Und solche Dinge hat jeder Mensch!!!
Sei gesegnet!
Christel
5. November 2020 um 10:32 Uhr
Ich habe auch so meine Enttäuschungen, die mich dazu treiben immer das Gefühl zu haben nicht geliebt zu werden. Unterstützt haben das meine 3 Exfrauen, obwohl ich bei der 2ten zu Gott gefunden hatte und er mich erst zerschlagen hat und neu Aufgebaut zu einem neuen Menschen im glauben Gottes. Hat es nicht gereicht, doch bei Gott reicht es. Für meine 3te Frau habe ich Jahwe wieder den Rücken gekehrt und es kam wieder so. Bei meiner jetzigen Frau kommen die selben Themen auf, kein Interesse, Distanz keine gemeinsame Zeit. Ich habe erkannt das ich es nicht alleine schaffe und es nur mit Gott funktioniert. Selbst wenn Sie nicht mit rudert im Fluss des Lebens ist Gott bei mir und hilft mir durch die Stromstellen, damit wir auf Kurs bleiben. Jedoch ist es noch nicht ganz in meinem Herzen das meine Liebe allein Gott gehören muss, er gibt mir alles andere hinzu, gibt mir kraft es mit ihr zu schaffen und das möchte ich auch weil Sie ein ganz besonderer Mensch ist. Trotzdem fühle ich mich oft alleine, gemeinsam Einsam. Nur Jahwe kann dieses machen das wir leben wie in 1. Korinther 13 1-13 steht.
Ich wünsche dir Gottes Segen und die liebe in deinem Herzen