Jesus nachzufolgen, hat immer einen Preis. Das ist nicht nur heute, in einer Zeit, die von Egoismus, Rassismus und Machtgier geprägt ist, unmodern. Jesus nachzufolgen war zu schon zur Zeit der ersten Christen nicht zeitgemäß. Klar, es war nett, mit dem bekannten Rabbi gesehen zu werden. Aber wenn es ans Eingemachte ging, waren die vermeintlichen Jünger dann schnell weg. Wenn es darum geht, den Preis dafür zu bezahlen, den die Nachfolge Jesu für jeden von uns mit sich bringt, schrumpft die Zahl der Anhänger auf ein kleines Häuflein von Menschen. Die, die es ernst meinen mit der Nachfolge. Die, die sagen, koste es mich, was es wolle, ich bin bereit dafür, für Jesus alles zu geben. Auch das, was mir am liebsten, was mir am wertvollsten ist.
Jeder zahlt einen anderen Preis für die Nachfolge
Es gibt nicht DEN einen Preis für echte Nachfolge. Jeder von uns hat etwas in seinem Leben, dass er dafür aufgeben muss, den Weg mit Jesus konsequent und bedingungslos zu gehen. Verkaufe alles was Du hast, ist für jeden etwas Anderes. Für den einen mag es tatsächlich das Geld sein. Für den anderen ist die fette Karriere, oder der Job in einem Unternehmen, in dem Gott ihn nicht haben will. Für den einen bedeutet es, für immer alleine zu bleiben, um Gott dienen zu können. Für den anderen kann es bedeuten, dass er weggehen muss an einen anderen Ort, obwohl er von sich aus gar nicht gehen will.
Jeder zahlt einen anderen Preis für die Nachfolge. Du bedeutet auch, Du kannst das, was Gott als Preis von Dir verlangt, nicht 1 zu 1 umrechnen auf andere. Du kannst nicht verlangen, dass jeder alleine bleibt, nur weil Gott von Dir die Ehelosigkeit fordert. Du kannst niemanden verurteilen, weil er eine große Karriere macht und/oder reich wird, nur weil Gott von Dir fordert, auf genau dieses zu verzichten. Gott ist der, der in unsere Herzen sieht, und der genau weiß, was für jeden einzelnen von uns der jeweils höchste Preis ist.
Was ist Dein Preis für die Nachfolge Jesu?
Ich bin mir sicher, in Deinem Herzen kennst Du den Preis schon, den Du bezahlen musst, wenn Du Jesus nachfolgen willst. Vielleicht bist Du nicht bereit dazu, ihn zu bezahlen, und gehst wie der reiche Jüngling traurig weg. Vielleicht aber bist Du bereit, alles in die Waagschale zu werfen für den, der Sein Leben für Dich gegeben haben. Manches musst Du dann vielleicht für immer loslassen. Manches wird Dir Gott zurückgeben, nachdem Er es von Dir gefordert hat.
Ich hatte Gott meinen Lebenstraum geschenkt
Seit ich 12 Jahre alt war, wollte ich Schriftstellerin werden. Ich wollte den lieben langen Tag nichts Anderes machen als schreiben und damit meine Brötchen verdienen. Es war das, was ich von ganzem Herzen tun wollte, wofür ich brannte, und was ich über alle Maßen und mehr als jeden Menschen liebte. Vor 14 Jahren kam dann ein Tag, an dem Gott mitten im Lobpreis zu mir sprach: Gib mir Deinen Traum. Wenn Du mir ganz nachfolgen, und wirklich alles für mich aufgeben willst, dann gib mir Deinen Lebenstraum.
Wenn einem etwas mehr bedeutet als sein eigenes Leben, das dann wirklich aufzugeben, das ist alles andere als einfach. Mir liefen die Tränen runter. Doch keinen Moment lang wägte ich ab, und stellte infrage, ob ich lieber meinem Lebenstraum weiter folgen wollte, anstatt Jesus nachzufolgen. Ich legte Gott mein Leben ganz neu hin, und schenkte Ihm meinen Traum. Ich sagte zu Ihm: Wenn Du nicht willst, dass ich schreibe, dann werde ich das aufgeben. Dann gebe ich Dir meinen Traum. Denn es gibt nichts, was größer und wichtiger sein könnte für mich als Du, Gott.
Es zerriß mir damals das Herz. Nicht nur an jenem späten Sonntagnachmittag. Sondern noch Monate danach. Ich hatte für Gott meinen Lebenstraum aufgegeben. Ich wusste nicht, was kommen würde. Ich hatte keinen Plan B für mein Leben. Schreiben war für mich alles gewesen.
Gott schenkte mir meinen Traum zurück
Und dann kam die Wende. Gott hatte meine Treue geprüft und meine Treue gesehen. Ich hatte für Ihn losgelassen, was am wichtigsten für mich gewesen war. Das war das, was Er wollte für mich. Damit ich nicht eines Tages das Schreiben über Ihn stellen, und es mein Goldenes Kalb werden könnte. Plötzlich nahm Er genau diese Gabe, und nutzte sie für den Bau Seines Reiches. Ich arbeitete in der Gemeinde in einem Bereich mit, in dem ich mein Talent zum Schreiben einsetzen konnte. Darüber hinaus fing ich an, erst für ein christliches Portal über Musik, später für ein anderes über meinen Glauben und mein Zeugnis zu schreiben. Und ich schrieb für eine Zeitschrift einen Teil meiner Lebensgeschichte auf.
Nicht mal vier Jahre, nachdem ich diesen Preis bezahlt hatte, konnte ich mich selbständig machen als Autorin und Texterin. Inzwischen lebe ich seit 11 Jahren vom Schreiben. Seit Sommer 2012 betreibe ich Worte-haben.de. In all den Jahren habe ich durch die vielen Rückmeldungen merken dürfen, wie Gott meine Gabe dazu nutzt, für andere Menschen ein Segen zu sein.
Nachfolge hat immer einen Preis. Ich habe ihn bezahlt, weil es für mich nichts Wichtigeres gibt, als für diesen Gott zu leben, der mich aus einem Leben herausgeholt hat, das unbeschreiblich qualvoll und der reinste Horror war. Er hat mich frei gemacht vom Alkohol, nachdem ich gnadenlos abgestürzt war. Er hat meine Seele geheilt, die voller Wunden war aus den 18 Jahren Hölle in meiner Kindheit und Jugend.
Bist Du wirklich dazu bereit den Preis zu bezahlen?
Vielleicht stehst auch Du gerade an einem solchen Punkt. Ich weiß nicht, was Dein Preis ist. Aber ich bin mir sicher, Gott zeigt ihn Dir, oder hat ihn Dir sogar schon gezeigt. Nachfolge hat immer einen Preis. Und ich kann Dir nicht versprechen, dass Gott Dir das, was Du Ihm gibst, wieder zurückgeben wird. Ich habe Ihm vor ein paar Jahren einen zweiten Preis gezahlt, als Er diesen von mir gefordert hat. Und Er hat mich erst gestern daran erinnert, dass Er mir zwar meinen Lebenstraum zurückgegeben hat, aber das ich den zweiten Preis, den ich für die Nachfolge bezahle, vielleicht niemals zurückbekommen werde. Natürlich ist das hart. Ich weiß nicht, wie oft mir gestern die Tränen kamen, und ich an ihnen fast erstickt bin. Aber dieser Gott ist für mich wert, für Ihn zu leben, und alles für Ihn zu geben. Egal, was es mich heute oder morgen oder den Rest meiner Tage kosten auch kosten mag.
Jesus zahlte seinen Preis für unser Leben
„Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt. Er war bereit, den Tod der Schande am Kreuz zu sterben, weil er wusste, welche Freude ihn danach erwartete. Nun sitzt er an der rechten Seite von Gottes Thron im Himmel! Denkt an alles, was er durch die Menschen, die ihn anfeindeten, ertragen hat, damit ihr nicht müde werdet und aufgebt.“ Hebräer 12,2-3
Wir können uns Menschen als Vorbilder nehmen, die Jesus bedingungslos nachfolgten, und bereit dazu waren, ihren Preis für die Nachfolge zu bezahlen. Doch das größte Vorbild wird immer Jesus selbst sein. Jesus, der wusste, was ihn erwartete. Jesus, der wusste, dass er gefoltert und ans Kreuz genagelt werden würde. Und trotzdem war er bereit dazu, diesen Preis zu bezahlen. Weil er wusste, dass er damit die Erlösung und das Leben für jeden einzelnen von uns erkaufen würde.
„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ Johannes 15,16
Nachfolge hat immer einen Preis. Jesus fragt Dich vielleicht gerade jetzt: Bist Du wirklich dazu bereit den Preis zu bezahlen?
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