Schreiben, das war von Kindesbeinen an mein Ding. Nachdem ich gläubig wurde, bzw. endlich den Glauben in meinem Herzen zuließ, den ich von klein auf hatte. Da war auch schnell klar, ich würde irgendwann was für Gott machen. Im christlichen Jargon nennt sich das Berufung.

Ich dachte damals, ich würde in die Mission gehen. Daraus wurde zum Teil etwas, wenn ich mit Menschen aus meiner ersten Gemeinde auf die Straße ging zum Missionieren. Ja, das mag schräg klingen. Doch ich glaube nach wie vor an den Missionsbefehl Jesu. Für Gott zu schreiben, das war damals völlig außerhalb meines Denkens. Ja, ich wollte schreiben und immer noch Schriftstellerin werden. Doch ich dachte damals, Gott hätte etwas völlig Anderes im Sinn mit mir.

Heute, Jahrzehnte später, kann ich zurückblicken auf mehr als 13 Jahre Schreiben im Auftrag des Herrn. Ich habe für andere Blogs geschrieben, über christliche Musik und über den Glauben. Ich habe ein Teil meiner Lebensgeschichte in einer christlichen Zeitschrift und in einer Anthologie eines christlichens Verlags erzählt. Diesen Blog betreibe ich jetzt mehr als 7 Jahre und habe auch hierüber zehntausende von LeserInnen mit meinen Texten erreicht.

Im letzten Jahr meinte plötzlich jemand zu mir, es sei schön, dass ich meine Geschichte aufschreiben würde, weil das ja auch eine Therapie für mich sei. Schreiben kann eine Therapie sein, das stimmt. Nur ist dieser Blog etwas Anderes als eine therapeutische Maßnahme. Ich habe schon ein paar Mal geschrieben: Wenn es nach mir ginge, würde ich meine Geschichte gar nicht erzählen in diesem Rahmen, würde ich sie nicht so präsent aufschreiben. Ich bin der Mensch, der hinter der Kamera steht, der Mensch, der gar nicht so gerne von sich erzählen mag, sondern lieber anderen zuhört.

Und trotzdem hat Gott genau mir diese Berufung gegeben. Warum? Vielleicht gerade deshalb. Weil es mir nicht darum geht, mit diesem Blog und dem Erzählen meiner Geschichte auch auf anderen Plattformen, einen Egotrip zu leben. Ich bin keine Selbstdarstellerin, der es um sich selbst geht. Mir geht es einzig um das Gegenüber. Um die Menschen, die meine Geschichte lesen und meinen mitunter schweren Weg zum Glauben, die genau diese Worte brauchen. Ich schreibe nicht für die Zehntausende, die meine Texte lesen. Ich schreibe für Dich, ganz persönlich und ich hoffe, dass dieser Text Dich genau mit dem erreicht, was Gott Dir damit sagen will.

Bloggen im Auftrag des Herrn ist meine persönliche Berufung. Mitunter fällt es mir sehr schwer, weil es bedeutet, mich mit meinem Leben auszubreiten vor Fremden. Dann kommt eine Phase, in der ich aufhören will mit dem Schreiben über mein Leben und meinen Glauben, weil es mich zu viel Überwindung kostet. Der Mensch hinter der Kamera tritt eben nicht gerne vor die Kamera, das heißt, ins Licht der Öffentlichkeit. Doch Gott hat sich das so ausgedacht. Und mein Talent und meine Gaben sind Teil Seines Plans, wie ich am Bau des Reiches Gottes mitarbeiten soll.

Jeder hat eine solche persönliche Berufung, auch Du. Vielleicht ist es etwas ganz Anderes als das, was ich mache. Sehr wahrscheinlich sogar. Frag Dich, welche besonderen Talente hast Du? Und welche Gaben hat Gott Dir mit auf den Weg gegeben? Falls Du es nicht weißt, dann bitte Gott im Gebet darum, es Dir zu zeigen. Nicht immer mag das einfach sein, Gottes Weg zu gehen. Mitunter kostet es eine Menge. Nachfolge hat immer ihren Preis – und doch ist sie es wert!