Es ist kein guter Tag heute. Meine Krankheit ist schlimmer geworden, an manchen Tagen sind die Schmerzen kaum mehr auszuhalten. Nun ist auch das Ergebnis des medizinischen Gutachtens da, auf das ich seit Monaten mit Bangen gewartet habe: Ich werde nie mehr voll arbeiten können. Da bricht dann das Leben mit geballter Macht über dich herein und du verlierst erstmal den Boden unter den Füßen. Was das bedeutet: Eine Besserung ist nicht in Sicht. Du kannst nur hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird und du irgendwann gar nicht mehr arbeiten kannst. Ein Tag voller Schmerzen, im Körper und im Herzen. Doch eines habe ich heute wieder verstehen und spüren dürfen: Gott ist da – auch in unserem Schmerz!
Ich stehe jetzt vor einem völlig neuen Abschnitt meines Lebens. Ungeplant, ungewollt. Und doch muss ich nun da durch. Ein Schicksal, das andere schon vor mir ereilt hat. Was jetzt kommen wird, weiß ich nicht.
Ein Gedanke kreiste mir dann heute Vormittag durch den Kopf: Ich ziehe mich jetzt erstmal zurück, weil ich für einen Moment lang das Gefühl hatte, ich kann das nicht ertragen. Doch statt dem Rückzug habe ich mich nach draußen gewagt. Und wieder verstanden, dass es Menschen gibt, vor denen ich meinen Schmerz und meine Angst nicht verstecken muss.
Gott hat mich in ein neues Boot meines Lebens gesetzt. Vieles werde ich nicht mehr machen können. Es ist wie ein Schlussstrich unter ein Kapitel meines Lebens. Und doch hat Gott mir heute gleichzeitig gezeigt, dass mir dieser Neuanfang keine Angst machen muss. Dass Er mich nicht alleine lässt und Er mir Menschen an die Seite stellt, die mich nehmen, wie ich bin.
Gott ist da, in meinem Schmerz, in meiner Trauer über einen Lebensabschnitt, der nun geendet hat. Ich hätte auch sagen können: Ich gebe auf. So kann ich nicht mehr leben, so will ich nicht mehr leben. Aber mitten in die Trauer stellt Gott eine Hoffnung auf für mich. Schau hin, scheint Er zu mir sagen. Schau hin, ich werde Neues für Dich bereiten.
„Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.“
habe ich vor kurzem als Bibelvers von Gott aufs Herz gelegt bekommen. Nun verstehe ich, kann ich sehen, dass dieses Neue jetzt vor der Tür steht. Und heute hat Er mir tatsächlich „Wasserströme in der Einöde“ geschenkt, als ich dachte, ich kann das nicht alleine tragen.
Es fängt etwas Neues an. Ein neues Leben, das ich wagen will, dass ich mit Gott leben will und in dem Er mich tragen wird. Ja, ich habe Angst. Ich habe eine verdammte Scheiß Angst vor der Zukunft. Und doch weiß ich auch, dass Gottes Plan für mein Leben perfekt ist und Er keine Fehler macht. Ich bin voller Trauer und doch auch voller Spannung inzwischen, was nun kommen wird.
Ich weiß nicht, ob dieser Text irgendjemandem hilft. Ich weiß nicht, ob diesen Text überhaupt jemand lesen wird. Ich weiß nur, dass Gott da ist und Er etwas im Sinn für mich hat, dass ich vielleicht noch nicht einmal ansatzweise verstehen und sehen kann.
Wo auch immer Du jetzt stehst, gib nicht auf. Gott ist da. In jedem Moment unseres Lebens. Und Er ist auch mitten im Schmerz bei uns.
7. August 2019 um 20:53 Uhr
Hallo liebe Christel,
ich habe deinen Blog vor längerer Zeit durch Zufall entdeckt und ihn mir in den Lesezeichen gespeichert. Durch Zufall bin ich irgendwie heute wieder drauf gegangen und habe deinen neuen Eintrag gelesen. Es ist einfach sehr ermutigend, wie viel Hoffnung du aus einer so schlechten Nachricht ziehst. Ich wünsche dir alles Gute und denke, dass du deinen Weg mit Gott auf jeden Fall gehen wirst. Egal was noch kommt! Ich wünsche mir auch diese Zuversicht im Leben, die du schon hast. Verliere die Hoffnung niemals und behalte dir diese Zuversicht.
Liebe Grüße
Susanne
7. August 2019 um 21:01 Uhr
Noch eine kleine Notiz, ich habe jetzt gelesen, dass du deinen Blog aufgeben möchtest. Ich habe den Eindruck, dass du deinen Wunsch, deine Lebensgeschichte aufzuschreiben nicht aufgeben musst! Ich denke es ist immer eine Sache, durch die man Reflektiert und sich auch aus schlechten Gedanken wieder rausholen kann. Du wirst deinen Weg gehen…
8. August 2019 um 08:54 Uhr
Guten Morgen!
Es war nie mein Wunsch, meine Lebensgeschichte zu erzählen und aufzuschreiben. Verarbeitet habe ich auf anderem Wege. Nur nutzt Gott meine Gabe, mein Talent und meine Geschichte dazu, um andere Menschen zu erreichen und zu ermutigen. Wenn es nach mir ginge, würde ich gar nichts Persönliches über mich schreiben. 😉 Aber Gott hat sich das in Seinem Plan für mein Leben so ausgedacht. Und wer wäre ich dann, wenn ich sagen würde, ich mach das nicht. 🙂
Es wird weitergehen hier mit diesem Blog. Das ist mittlerweile klar. Aber Gott hat mir die Pause aus gutem Grund geschenkt. Mal schauen, welche Reise der Blog nun nehmen wird. Ich habe keine Ahnung und bin selbst sehr gespannt.
Gott ist immer bei uns und lässt uns niemals allein. Auch wenn es sich manchmal so anfühlen mag. Aber am Ende des Tunnels ist im Leben mit Gott IMMER ein Licht. Das ist das Tröstliche und Gute, auf das wir uns verlassen können.
Liebe Grüße
Christel
7. August 2019 um 21:03 Uhr
Danke Susanne! Für Deine Worte und Deine guten Wünsche! Jetzt habe ich Tränen in den Augen. Ich weiß nicht, wo mein Weg mich hinführt. Aber ich habe einer Freundin vor ein paar Tagen gesagt, dass ich trotz allem niemals damit aufhören möchte, offen zu sein für andere Menschen und selbst Gutes an andere Menschen weiter zu geben. Gott hat mit all dem etwas im Sinn, das kann ich spüren. Ich habe im Moment so viele sehr berührende Begegnungen und darf selbst so viel Ermutigung erfahren, dass ich nicht aufgeben soll. Es ist, als würden einige Menschen scbon den Teil meiner Zukunft in ihren Herzen spüren, den ich vor lauter Schmerz noch gar nicht richtig sehen kann.
Dir von ganzem Herzen Gottes Segen und ich wünsche Dir, dass Gott Dir diese Zuversicht auch schenken wird. Eines habe ich ganz tief in meinem Herzen: Dass Gott unsere größten Bedürfnisse kennt und Er uns niemals alleine lässt.
Liebe Grüße
Christel
7. August 2019 um 21:18 Uhr
Danke für die schnelle liebe Antwort und deine Worte!
Schon alleine daran, dass du für andere so eine große Ermutigung sein kannst, zeigt wie genial Gott auch in der größten Kriese sein kann.
Ich bin auch froh, dass man niemals alleine sein muss mit seinen Problemen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Gott für dich vorbereitet hat und freue mich wieder auf diesem Blog von dir zu hören!