Noch ist die Trauer ein schmerzender Schmuck
den ich je nach Tag und Form
mal um den Hals
mal um die Lenden
mal um die Hand trage
Manchmal
ja manchmal
da kann ich das Halsband
das mir den Atem zuschnürt
das Band um die Lenden
das jeden Schritt schmerzen lässt
das Armband
das mich hindert
freie Hände zu haben für Gutes das kommt
ablegen
für einen Moment
eine Stunde
oder zwei
bis ein Geruch
ein Wort
eine Stimme
oder ein Lied
eine Straße
oder ein Haus
mich wieder daran erinnert
dass ich diesen Schmuck der Trauer
um mein Herz trage
dann tut es wieder weh
und das Atmen
fällt schwer
das Gehen
fühlt sich an wie Laufen mit Betonklötzen an den Beinen
und die Hände
sinken kraftlos nach unten
anstatt sich füllen zu lassen

Doch während ich den Schmuck der Trauer trage
ist es Gott
der mich trägt
ist es Gott
der diesen Schmerz bis ins tiefste Mark kennt
Auch in jenen Momenten
Stunden
und Tagen
da ich fern bin von ihm
ist er mir nah in seiner großen Liebe

Die Trauer kann er mir nicht nehmen
Den Schmerz
muss ich tragen
und durchwandern das Tal
des Todes derer
die nicht mehr sind
Ich muss den Schmuck der Trauer tragen
und die scharfen Kanten spüren
die der Verlust
nach wie vor
in meine Seele reißt

Doch wenn es nicht mehr ertragen kann
aufgeben will die Hoffnung
wieder versinken will im endlosen Meer des Schmerzes
höre ich Gottes leise Stimme
die zu mir sagt

Es wird ein Frühling kommen, mein Kind
weil es nach jedem Winter so war
auch nach diesem