Ist das Leben mit Gott langweilig? Nein! Wenn es langweilig ist, ich glaube – das ist meine persönliche Meinung! – dann ist etwas verkehrt in unserem Leben mit Gott. Auch in meinem Leben gibt es solche Zeiten des Stillstands, der Stagnation, der Frustration, und dann merke ich, dass irgendwas nicht so ist, wie es sein sollte, dass ich mich zu sehr von anderen Dingen habe ablenken lassen. Und dass Gott irgendwann aufgehört hat, die erste Rolle, die Hauptrolle im Spielfilm meines Lebens zu spielen.
Inzwischen stehe ich wieder zwischen Entscheidungen, zwischen Bleiben und Gehen, zwischen Loslassen und Festhalten und irgendwie spüre ich, dass etwas Neues in meinem Leben beginnen soll. Aber ich mich in den letzten Monaten zum Teil so sehr habe ablenken lassen, nach dem Ende meiner großen Umbruchphase, dass ich den Neubeginn irgendwie ausgebremst habe.
Vielleicht aber wollte ich ihn irgendwie auch nicht, weil es für mich – wieder einmal! – bedeutet, Dinge, die ich liebgewonnen habe, Sicherheit, die ich mir lange gewünscht habe und Menschen, denen irgendwie immer noch mein Herz gehört, obwohl sie mich mehr als einmal verletzt haben, loszulassen.
Doch ein Neuanfang, in welche Richtung er auch gehen mag, bedeutet auch, abzuwägen zwischen Bleiben und Gehen, zwischen Festhalten und Loslassen, zwischen Angst vor der Zukunft und der vermeintlichen Sicherheit. Für mich bedeutet das im Moment ganz konkret, Schritte zu gehen, die sich schon seit einigen Monaten herauskristallisiert haben, von denen ich immer mehr gespürt hatte, sie stehen an, um die nächste Wegkreuzung im Leben mit Gott und im Folgen Seines Plans für mein Leben nehmen zu können.
Abwägen fiel mir dabei schwer und fällt es mir noch immer. Das Loslassen tut wieder weh, dass sich Entscheiden für eine klare Linie in bestimmten Bereichen ist nicht gerade die einfachste Sache der Welt. Aber wenn ich weitergehen will in meinem Leben mit Gott und vor allem in meinem Leben FÜR Gott, muss ich abwägen, muss ich bei Manchem bleiben, Anderes loslassen.Ich muss Sicherheiten loslassen, die in Wirklichkeit gar keine Sicherheiten sind, ich muss Menschen loslassen, bei denen ich weiß, dass sie mir immer wieder wehtun werden und mich die daraus entstehenden Schmerzen von dem eigentlichen Weg ablenken, den ich gehen soll.
Die nächste Wegkreuzung wartet auf mich. Wo ich am Ende ankommen werde? Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Gottes Plan für mein Leben, wie auch für Deines, nicht bedeutet, stehen zu bleiben und in der Stagnation und möglicherweise sogar Frustration zu verharren. Das Leben mit Gott ist ein Abenteuer – aber nur dann, wenn wir bereit sind, jeder für sich selbst, ganz für Gott zu leben und ganz Seinem Plan zu folgen. Dann passieren Dinge, die ich niemals für möglich gehalten hätte, dann begegnet man Menschen, die einen bereichern, deren Jüngerschaft einen selbst anregen und inspirieren. Dann kann man manchmal, an manchen Tagen oder in manchen Augenblicken, den Vorgeschmack auf den Himmel erleben.
Möge Gott Dich und mich leiten, uns jeden für sich führen auf dem Weg, den wir jeweils vor uns haben. Und dabei zu lernen, immer weniger zurück zu sehen, und dabei wie zu einer Salzsäule zu erstarren, sondern nach vorne zu sehen und nach vorne zu gehen…
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