Es gibt Zeiten und Situationen, in denen man wütend wird. Wütend auf andere, weil deren Entscheidungen den eigenen Ansichten, und der persönlichen Einschätzung entsprechen. Es ist, wie jemanden in ein Messer laufen zu sehen, und nichts tun zu können. Nicht wenige habe ich in meinem Leben fragen hören, wenn solche Dinge dann richtig schief liefen: und wo ist Dein Gott nun? Es hat lange gedauert, bis ich eine Antwort darauf gefunden habe. Inzwischen hilft sie mir dabei, viele Dinge klarer zu sehen, und loslassen zu können. Auch da, wo ich Menschen untergehen sehe, wo ich betroffen auf den Schmerz sehen muss, der mit diesem Untergang Hand in Hand geht.

Fakt ist: wir sind frei in unseren Entscheidungen!

Irgendwie weiß ich nicht, wie die Leute auf die Idee kommen, dass wir Gottes Hampelmänner und Marionetten seien. Wir leben nicht in einer Welt der absoluten Vorherbestimmung, in der Gott gewürfelt hat vorher, und dann alles so kommt, wie Er es entschieden hat. Das wäre ja dann ziemlich einfach. Wir könnten unseren Kopf abschalten, und den Mann mit dem langen Bart da oben an den Fäden ziehen lassen. Aber so ist das nicht. Ganz im Gegenteil.

Gott hat uns geschaffen, auch als Menschen, die einen freien Willen haben. Unser Leben ist voll davon, dass wir Entscheidungen treffen müssen. Jede dieser Entscheidungen hat Folgen. Sind unsere Entscheidungen „gut“, haben sie positive Folgen. Dann liegt, wie ich es heute in einem Gespräch genannt habe, ein Segen darauf. Entscheiden wir uns für einen Weg, der schlecht ist, und uns oder einen anderen in Schmerzen, Verletzungen, „ins Verderben“, führt, wird dies auch keine guten Folgen haben. Weder für den betroffenen Menschen, noch für uns selbst.

Und trotzdem: Gott kann aus schlechten Wegen guten Dinge schaffen

Nun sind es unsere Entscheidungen, die unser Leben, und auch das Leben anderer beeinflussen. Gott lässt uns unseren freien Willen, und lässt auch zu, dass wir uns bei falschen Entscheidungen den Kopf anrennen lassen. Er lässt auch zu, dass anderen durch unsere falschen Entscheidungen Böses widerfährt. Das ist nun mal so in einer Welt, in der Milliarden von Menschen leben, die alle einen eigenen freien Willen haben.

Doch Gott kann aus schlechten Entscheidungen der einen auch gute Dinge für die machen, die Seinem Weg folgen. Die glauben, dass es Ihn gibt, und Er das Beste aus allem machen kann. Manchmal dauert es Monate, oder gar Jahre, bis wir das begreifen. Viel zu oft sehen wir nur, verständlicherweise, den Schmerz, den andere Menschen in unser Leben gebracht haben.

Das eigene Herz als Wegweiser

Aber wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe: dass Gott aus schlechten Wegen und Entscheidungen am Ende doch noch gute Dinge schaffen kann. Denn an eines glaube ich: dass Gott einen Plan für jeden einzelnen von uns hat. Ob unser Plan mit dem Gottes übereinstimmt, hängt auch von unseren Entscheidungen ab. Ich persönlich denke ja, dass ein guter Wegweiser das eigene Herz ist. Wenn wir unser Leben mit Gott leben, und in unseren Entscheidungen dem folgen, was unser Herz sagt, werden wir Wege schaffen, die Segen mit sich bringen werden.

Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach seinem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.“ Röm. 8,28 (Hoffnung für alle)