Trauen wir uns, Jesus ganz nachzufolgen? Oder wollen wir ein wenig auf dem einen und ein wenig auf dem anderen Weg unterwegs sein? Wie mutig sind wir, wenn es um die Nachfolge geht? Sind wir dazu bereit, Dinge und Menschen loszulassen? Sind wir bereit, uns selbst loszulassen, und die Wünsche und Träume, die wir haben? Echte Nachfolge erfordet Mut! Sie erfordert den Mut, Gott ans Ruder zu lassen. Und das nicht nur ein bißchen, sondern zu 100 %. Nachfolge erfordert den Mut, nicht mit der Masse mitzugehen, und zu allem Ja und Amen zu sagen, was auf uns hereinbricht.
Echte Nachfolger bekommen den Mut!
Und das nicht aus sich selbst. Sondern aus Gott heraus. Ich glaube, der Heilige Geist gibt uns diesen Mut. Selbst wenn uns fast in die Hose machen bei dem, was wir tun sollen. Als ich vor vielen vielen Jahren meine Berufung erhielt. Stand ich kurz darauf bei einer Konferenz vor hunderten von Menschen. Ich! Ausgerechnet ich, die so viel Menschenfurcht hatte, dass sie manchmal kein Wort rausbrachte, wenn sie jemanden nicht gut kannte. Ich, die nach außen arrogant wirkte, nur weil ich viel zu schüchtern war, um mich zu öffnen. Ausgerechnet ich stand eines Tages auf einer großen Bühne. Weil Gott mich da hingestellt hatte, um den Menschen etwas zu erzählen. Dass ich mir dabei fast in die Hose machte, muss ich wohl nicht noch mal anfügen? Ich hatte so viel Angst, dass ich mich am liebsten in ein Loch verkrochen hätte. Aber Gott hat mir an diesem Tag den Mut gegeben, mich da hinzustellen.
Das war eines von vielen Malen, bei denen ich mal vor einem Dutzend, vor ein paar Dutzend, oder vor hunderten von Menschen redete. Nicht, weil ich den Mut dazu hatte. Sondern weil Gott mich dahingestellt hat, und mir jedes Mal aufs Neue den Mut dazu gab.
Seitdem sind viele Jahre vergangen. Durch die Umwege meines Lebens haben sich die Dinge geändert. Vor vielen Jahren hat Gott plötzlich einen Cut gemacht. Ich durfte nicht mehr oben stehen. Weil ich aufgehört hatte, für Ihn da oben zu stehen. Es ging nur noch um mich. Ich weiß nicht, ob Gott mich eines Tages wieder vor Menschen stellen wird. Das liegt in Seiner Hand, nicht in meiner. Und ich weiß, auch wenn ich heute nur noch selten Menschenfurcht habe. Dass ich wieder die gleiche Angst spüren werde wie damals. Weil es um Gott geht. Weil es um Gottes Sache geht.
Wovor hast Du Angst?
Ich weiß nicht, wo Du stehst in Deinem Leben. Wovor Du am meisten Angst hast. Vielleicht ist es die Angst, laut zu singen, obwohl Du singen kannst? Vielleicht ist es die Angst, Menschen mit Seelsorge zu dienen, weil Du denkst, Du bist zu gering, um so einen wichtigen Dienst haben zu dürfen? Ich hätte nie gedacht, als Gott mir meine Berufung gab, dass ich eines Tages vor Menschen reden würde. Vielleicht war die Angst das Wichtige, weil ich dadurch wusste, dass ich das ohne Gott einfach nicht kann, einfach nicht schaffe.
Was hast Du in der Hand?
Vielleicht hat dieser Text null roten Faden. Aber heute Morgen in der Predigt kam auch die Stelle, wo Gott zu Mose sagte: Was hast Du in der Hand? Und das ist das, was Gott Dich fragt: Was hast Du in der Hand? Bei Mose war es der Hirtenstab. Bei mir ist es der Stift, den ich in der Hand halte. Der Hirtenstab wurde zu einem Symbol für Mose, der das Volk 40 Jahre durch die Wüste führte. Er war der Hirte, der das Volk Gottes zu führen hatte. Er war der, der mit dem Hirtenstab das Rote Meer teilte für das Volk Israel. Was wäre gewesen, hätte er nicht den Hirtenstab in der Hand gehalten? Mose, der am Verzweifeln war, weil das Volk Gottes immer wieder abirrte, und die falschen Götter anbetete. Mose, der mehr als einmal am Ende seiner Kräfte war. Und dem Gott den Mut gab, den Hirtenstab festzuhalten, komme, was kommen mag.
Das ist echte Nachfolge. Nachfolge, die Mut erfordert. Die von uns fordert, dass wir mutig sind, den Weg zu gehen, den Gott uns gezeigt hat, selbst wenn die Umstände in eine andere Richtung zeigen. Oder uns davon abhalten wollen, den Weg zu gehen, den Gott für uns vorgesehen hat. Die Glaubenhelden in der Bibel wurden nicht zu Helden, weil sie so unglaublich tolle Menschen waren, die keine Fehler hatten, und keine falschen Wege gingen. Die Glaubenshelden in der Bibel lehren uns, in der Nachfolge zu bleiben, in der Nachfolge zu leben. Und selbst dann, wenn wir scheitern, weil wir unsere eigenen Wege gehen. Können wir immer wieder zurückkommen zu Gott. Nachfolge erfordert auch den Mut, Fehler zuzugeben. Irrtümer zuzugeben. Menschen um Verzeihung zu bitten, denen wir Unrecht getan, oder denen wir wehgetan haben. Nachfolge bedeutet auch, zu vergeben. Weil Gott uns zuerst vergeben hat.
Lass Dir den Mut von Gott schenken!
Ich wünsche mir von Herzen, dass Gott in diesen letzten Tagen Menschen in die Nachfolge beruft. Echte Nachfolger, die bereit sind, den ganzen Weg mit Gott zu gehen. Die bereit dazu sind, auf ihr eigenes Ding zu verzichten, und Gottes Plan zu folgen. Die dazu bereit sind, das, was sie haben, in den Bau des Reiches Gottes einzubringen. Echte Nachfolge erfordert Mut. Bist Du bereit dazu, Dir den Mut von Gott schenken zu lassen? Gerade jene, die denken, sie haben nichts zu geben, sollten nicht aufgeben. Sondern sich von Gott zeigen lassen, was ihr Weg ist. Egal, was Deine Aufgabe ist im Reich Gottes. Egal, was Dein Dienst ist. Du bist wichtig, und es geht nicht ohne Dich. Wir alle können nur zusammen das Reich Gottes auf Erden bauen. Und wenn wir Gott um Mut bitten, weil wir glauben, wir schaffen das nicht. Wird Er uns den Mut schenken.
„Hab keine Angst und verliere nicht den Mut, denn der Herr selbst wird vor dir hergehen. Er wird bei dir sein. Er wird sich nicht von dir zurückziehen und dich nicht im Stich lassen!“ (5. Mose 31,8) hat Mose zu Josua gesagt, als dieser zum Anführer des Volkes Israel wurde. Und das ist das, woran Gott uns heute und jeden Tag unseres Lebens erinnern will: Hab keine Angst, ich bin immer bei Dir, ich werde vor Dir hergehen, ich werde mit Dir gehen, und ich werde Dich niemals im Stich lassen!
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