Ich muss eines zugeben. Als ich mit 18 gläubig wurde. Und dann in eine Gemeinde kam. Dachte ich: je mehr ich für Gott mache. Desto mehr liebt Er mich. Es war, als hätte ich damals die Idee von einer Art Punkte-Systems des Glaubens. Doch gibt es so etwas wirklich? Ein Punkte-System Gottes?
Gott liebt jeden Menschen!
Heute kann ich dies aus vollem Herzen verneinen. Gott vergibt keine Punkte. Weder fürs besonders „fromm sein“, noch für das besonders viel für Ihn machen. Er liebt jeden von uns, jeden Menschen, nicht nur Christen, gleich. Jeder von uns hat die gleiche Portion Liebe von Gott bekommen. Wenn er oder sie diese Liebe annehmen möchte, wird das auch früher oder später in der ganzen Fülle der bedingungslosen Liebe Gottes offenbar.
Da ist nichts mit Punkten. Und nur, wer so und so viele erreicht, kommt dann auch in den Himmel. Der Rest bleibt vor der Himmelstür stehen, und schaut doof aus der Wäsche. Das wäre ja eine Sache, wenn sich der Weg in das Herz Gottes und in den Himmel erkauft werden könnte durch besonders tolle Taten.
Gott will Dich, nicht Deine Taten!
Klar sollen wir etwas tun. Mit dem, was Gott uns an Gaben und Talenten mit auf den Weg gegeben hat. Klar wünscht sich Gott, dass wir unseren Nächsten lieben. Dass wir jemandem helfen, der in Not geraten ist. Dass wir die Augen offen halten für diese Welt, für unser Land, für unsere Stadt, für die Menschen um uns herum.
Aber Gott geht es nicht darum, dass wir irgendetwas tun. Genau deshalb gibt es ein solches Punkte-System Gottes auch nicht. Keiner kann sich da irgendwas bei Gott verdienen. Gott geht es nicht um Deine Taten. So wichtig diese auch sind, um unsere Welt und die Menschen um uns zu verändern. Gott geht es um Dich, um Dein Herz, um Deine Liebe zu Ihm.
Folge Deinem Herzen
Und weil es Gott um Dein Herz geht, ist es auch so wichtig, dass Du dem folgst, was Er Dir sagt. Klar, Seine Stimme wirst Du nicht unbedingt hörbar hören können. Aber Gott spricht auf so vielen Wegen zu uns. Er spricht durch die Bibel zu uns (aber Vorsicht: die Bibel ist kein Gesetzbuch, das wir anderen um die Ohren hauen dürfen!). Gott spricht durch Träume zu uns. Gott spricht durch Predigten zu uns. Gott spricht durch andere Menschen zu uns, wenn diese ihrem Herzen folgen, und uns sagen, was Gott uns sagen möchte.
Das mag nicht immer bequem sein, was Gott uns da sagt. Das mag uns manchmal sehr gefallen. Manchmal aber gar nicht. Aber eines ist sicher: wenn wir darauf hören, dann verändert es uns, dann verändert es unser Leben. So wie ich damals, als ich vor vielen Jahren, schwerstabhängig und ohne Zukunft, beschloss, ich kann nicht nur ohne Gottes Hilfe nicht aufhören mit dem Trinken. Sondern auch begriff, dass ich weggehen musste, um trocken zu bleiben.
Inzwischen sind über 22 Jahre vergangen. Ich bin trocken geblieben. Ich bin zwar nicht immer mit Gott unterwegs gewesen in diesen Jahren. Weil ich selbst leider den Fehler gemacht habe, Gott mit dem Bild zu verwechseln, das mir einige Christen durch ihr Verhalten und ihre verletzende Art gezeigt haben. Aber vor über 13 Jahren bin ich wieder zu Gott zurückgekehrt. Und habe seitdem eines verstanden: wenn ich mit Gott gehe, und meinem Herzen folge, dann ergeben die Dinge einen Sinn. Dann wird selbst das Schlimme, das ich erleben musste, in etwas Gutes verwandelt, das mich verändert.
Mein Leben, Dein Plan!
Irgendwann habe ich verstanden, dass es bei Gott kein Punkte-System gibt. Sondern dass es letztlich nur darum geht, Gottes Liebe ganz anzunehmen. Und Seine Liebe weiterzugeben. Ohne Druck, ohne dieses auf Teufel komm raus Missionieren wollen. Sondern einfach zu sagen: ich bin gläubig. Trotz allem, das ich erlebt habe. Ich glaube, dass Gott aus allem, was im Leben passiert, etwas Gutes macht kann. Ich glaube, dass Gott einen Plan für mein Leben hat. Und wenn ich eines begriffen habe in meinem Leben, dann, dass Gottes Plan viel besser viel weiser viel cooler ist als mein eigener Plan.
Deswegen ist mein Leben mit Gott alternativlos. Mein Leben, Dein Plan! ist deshalb auch keine Floskel. Sondern es bedeutet für mich, dass ich Gott in meinem Leben an die erste Stelle gesetzt habe. Und versuche, immer schaffe ich das nicht, ich bin ja nicht perfekt, dem zu folgen, was Er für das Beste in meinem Leben hält. Und ich kann eines sagen: das Leben mit Gott ist alles andere als öde. Es verlangt mir alles ab. Es bringt mich immer wieder an die Grenzen, auch meiner selbst. Aber eines ist sicher: Es ist das Abenteuer, das ich leben will. Jeden Tag, jede Sekunde meines Lebens!
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