Ich bin zurzeit im Stress. Nicht, dass ich das nicht oft wäre, meine Arbeit ist sehr kraft- und zeitintensiv und ich gehe manchmal ganz schön auf dem Schlauch. Aber ich liebe meine Arbeit auch und ich kann mir kein Leben mehr vorstellen, ohne zu Schreiben – und ich bin froh, dass Gott das auch so sieht. Im Moment aber ist es richtig schlimm, mir fliegt die Scheiße derzeit so richtig um die Ohren und ich leide momentan so sehr unter Stress, dass ich seit Tagen nur noch schlecht schlafe. Das ist das Leben, sagen jetzt vielleicht die einen, die anderen werden Mitleid haben, weil sie das nur zu gut kennen. Mir hat das heute so gereicht, dass ich erst zu Gott geschrien, dann geheult habe und mir dann gesagt habe: so, jetzt gehe ich erst mal an die Luft und lass mir das Hirn durchpusten, bevor ich noch völlig am Rad drehe.

Und dann kam ich zurück, werfe mein Notebook an, ich war ja eigentlich noch mitten in meiner nachmittäglichen Arbeitszeit und was bekomme ich: „und habe deine Lust am HERRN, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt.“ Ps. 37,4 (Elberfelder Bibel).

Wow, da war ich gleich wieder wach im Kopf und auch im Herzen. Weil ich diesen Vers seit Wochen immer wieder in meinem Herzen bewegt und über ihn nachgedacht habe. Und ausgerechnet dieses Wort, wo ich erst völlig erschlagen am Boden lag und danach beschlossen hatte, ich lasse mich nicht unterkriegen von dem ganzen Umstandsscheiß in meinem Leben. Sondern ich vertraue auf Gott, dass Er mir dabei helfen wird, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die falschen Entscheidungen doch noch in gute Wege fließen zu lassen und meinen Weg mit Ihm zu gehen.

Dazu muss ich sagen: ich war früher ein Mensch, der alles, aber auch wirklich alles mit sich selbst ausgemacht hat. Das habe ich verinnerlicht und es fiel mir jahrzehntelang schwer, über das zu reden, was mich beschäftigt und was ich für Probleme und Sorgen ich habe. Seit ich gemerkt habe, dass ich Gott alles, aber auch wirklich ALLES sagen kann, weil Er die Leichen im Keller meines Lebens sowieso alle mit Namen kennt, habe ich gemerkt, dass ich mein Herz für Ihn auch viel mehr öffnen konnte. Inzwischen bete ich bei allen möglichen Gelegenheiten, wenn mir danach ist, wenn ich Ihm etwas zu sagen habe, wenn ich das Gefühl habe, Er hat mir was zu sagen.

Und eines habe ich heute, bei aller Scheiße, die mir über den Kopf geleert wird, wieder mal gemerkt: Gott hat längst den Plan dafür und weiß, in welche Richtung es gehen wird. Und Er wird dabei vor allem eines: mitgehen und mich nicht alleine lassen. Ein Leben ohne Gott kann ich mir nicht mehr vorstellen. Heute nicht, morgen nicht, niemals. Weil Er mich erdet, wie ich mich selbst nie erden konnte, und weil ich dennoch träumen darf und Er hin und wieder sogar meine Träume wahr macht. Und weil Er mich mit Seiner Liebe verändert hat, dass ich heute ein mitfühlendes Herz habe und kein Herz mehr aus Stein.