Jede und jeder von uns kennt das: wir beten um etwas, um eine Antwort, um etwas Bestimmtes, um eine Beziehung, um das Ende der Kinderlosigkeit, um Geld, um eine Arbeit, um eine neue Wohnung und und und. Doch was passiert: Nichts. Es passiert nichts und wir fühlen uns, als würden wir ein Leben in Gottes Wartesaal führen.
Da sitzen wir dann, auf unseren Stühlen, die uns oft viel zu hart vorkommen, sind nicht mit unseren Umständen einverstanden, wollen manches so schnell wie möglich und anderes wiederum wollen wir gar nicht. Wir warten und warten und warten, und weil wir selbst dabei immer unruhiger werden und anfangen rumzugrummeln, hören wir sie dann oftmals gar nicht, die leise Stimme Gottes, die zu uns sagt: Alles ist gut, ich habe Dein Gebet gehört. Ich weiß, was Dein Bestes ist, mein Kind, und ich werde Dir nur das Beste geben. Aber das dauert eben manchmal und wenn Du anfängst, vor lauter Warten schneller als die Zeit sein zu wollen, dann rennst Du vor dem weg, was das Beste für Dich ist.
Ich kenne solche Zeiten nur zu gut, und ich muss gestehen, ich befinde mich gerade in einer solchen Zeit, und dies schon seit einer ganzen Weile. Aber ich habe inzwischen gelernt, nicht mehr ganz so hibbelig zu sein, nicht selbst losrennen zu wollen und einfach abzuwarten, was Gott jetzt eigentlich wirklich vorhat. Und musste auch akzeptieren, dass Er mich zurückgepfiffen hat, als ich selbst losmarschiert bin, ohne auf sein Ok zu warten. Eines weiß ich inzwischen: Gott ist treu und Gott ist gerecht. Und manchmal ist das, was wir für das Beste für uns halten, nur ein schwacher Abglanz von dem, was wirklich Gottes Bestes für uns ist.
Gebet: Herr, ich danke Dir an diesem regnerischen Tag dafür, dass ich alles in meinem Leben in Deiner Hand wissen darf. Ich weiß, dass ich manche Träume aufgeben muss, aber nicht, weil Du mich nicht liebst, sondern weil Du etwas viel Besseres und Schöneres für mich angedacht hast. Ich danke Dir dafür, dass Du der bist, der immer treu ist, und immer treu war und immer treu sein wird. Und ich bitte Dich für jeden, der diesen Text liest, dass er (oder sie) sich weniger alleine fühlt in der Wartezeit und dass Du jeden und jede von ihnen spüren lässt, dass Du sie unendlich liebst wie ein liebevoller Vater sein Kind nur lieben kann.
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