Wer mag es nicht, wenn ihm (oder ihr) etwas Schönes ins Ohr gesäuselt wird. Kaum jemand wird sich dem verschließen können, wenn jemand damit beginnt, schöne Dinge zu erzählen und einem vielleicht gar noch eine rosige Zukunft ausmalt. Das ist eigentlich wunderschön – wenn das Wörtchen eigentlich nicht wäre. Denn mitunter stecken hinter all dem schönen Gesäusel verlockende Lügen, die uns von unserem Weg mit Gott abhalten und uns ausbremsen wollen.
Davor ist niemand geschützt, egal wie bekannt sein (oder) ihr Name in der christlichen Szene auch sein mag, egal wie hoch der „Rang“ in der Gemeinde denn nun ist. Wir alle fallen immer wieder auf solche Lügen herein, die der größte aller Lügner uns gerne als Wahrheiten verkaufen mag.
Mir ist vor einigen Monaten genau so etwas passiert. Ich war überwältigt von einer Idee der Zukunft, in der ich einen Weg gehen würde, den ich dachte, Gott hätte mir diese Richtung angegeben. Und während ich diesen Weg ging, der durchaus mit Gottes Wort in Einklang stand und auch in die richtige Richtung zu gehen schien, fing mein Bauch an, ungute Signale auszusenden. Anfangs hat mich dies sehr irritiert, ich dachte, ich bin auf dem richtigen Weg und das, was ich tat und tun wollte, sei Gottes Wille für mein Leben – und da passte dieses miese Bauchgefühl aber so was von gar nicht rein.
Doch die Wochen vergingen, und das Gefühl wurde immer stärker, woraufhin sich auch mein Verstand einzuschalten begann. Und ich begann abzuwägen, und merkte irgendwann, da kann was nicht stimmen. Das ist nicht im Einklang mit dem, was Gott dir schon vor langer Zeit als Seinen Plan für dein Leben auf dein Herz gelegt hat. Würde Gott so plötzlich den Lebensplan, den Er für mich hat, über den Haufen werfen, nur damit ich einen ungeplanten Weg gehen kann? Nein, irgendwie war da ein Haken, der nicht passte und der mich immer unruhiger machte und der mir immer mehr Unwohlsein bereitete. Und dann nahm das miese Bauchgefühl richtig überhand und ich merkte: mach einen Cut, stopp die ganze Sache, das kann nicht der Weg für dein Leben sein.
Doch der notorische Lügner wäre kein Lügner, würde er es dann nicht nochmal probieren, mich einzulullen. Kurz ließ ich mich darauf ein, aber nur mit halbem Herzen – und dann merkte ich volle Breitseite: das ist nicht von Gott, sonst hättest du nicht dieses ganz fiese miese Bauchgefühl. Und so endete eine Geschichte, die ein Abenteuer hätte werden können. Aber ich kenne Gott gut genug, um zu wissen: wenn Er mir ein so mieses Gefühl schickt, dann hätte mich das Ganze mächtig in die Sch… reingeritten. Und kaum kehrte ich mich ab und zu meinem Alltag zurück, merkte ich, dass ich mich richtig entschieden hatte. Gott segnete meine Entscheidung, auch wenn ich einen Jugendtraum dafür aufgeben musste. Der Teufel weiß nämlich mehr als genau, an welchen Stellen er uns kriegen kann. Aber Gott ist da und solange wir versuchen, auf Ihn zu hören, wird Er uns auch den Weg weisen, den wir gehen sollen. Dies hat Gott mir deutlich gemacht in dieser ganzen Situation: dass nicht ich den Weg kenne, sondern Er mich leiten wird, und dass ich den Weg vor allem nicht kennen muss. Sondern dass es nur darauf ankommt, dass ich Ja sage dazu, dass Er mich leiten, mich führen kann, und dass alles, was auch immer es ist, mir letztlich zum Besten dient.
Und ich bin froh, dass ich inzwischen wieder weiß, dass ich Gott vor vielen Jahren nicht falsch verstanden habe, sondern dass Sein Plan für mein Leben immer noch derselbe wie damals ist.
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