Wenn mehr als ein Mensch an einem Platz ist, dann menschelt es auch. Dies ist in christlichen Gemeinden und christlichen Werken nicht anders. Von Christen enttäuscht zu werden, gehört damit zum Leben eines jedes Christen (und auch Nichtchristen) durchaus zum Leben dazu. Doch es gibt bei all dem Schmerz, den solche Verletzungen auslösen, eine gute Nachricht: Gott enttäuscht nie!
Wir alle erleben im Laufe unseres Lebens Enttäuschungen gerade von jenen, zu denen wir aufgesehen haben: dem Pastor der Gemeinde, der Leiterin eines Werkes, der Mutter im Geiste und von vielen anderen. Die Wunden, die dabei geschlagen werden, brennen oft jahrelang noch in uns, manche wollen einfach nicht heilen. Wir quälen uns durch die Jahre, wechseln dann oft auch die Gemeinde, um dem alten Schmerz zu entkommen, doch wo wir auch hingehen, er begleitet uns auf unserem Wege. So lange, bis wir anfangen, uns diesen Verletzungen zu stellen – und uns dabei auch klarmachen: es gibt sie nicht, die perfekten Christen, die fehlerfreien Gläubigen. Wo Menschen zusammenkommen, kommen eben immer auch Menschen zusammen. Da werden wir verletzt, aber verletzen auch andere. Da machen wir mitunter große Worte und Versprechungen und sagen: ich bin für dich da. Und wenn es dann hart auf hart kommt, steht man mitunter plötzlich alleine da.
Doch es sind die letzten Worte Jesus auf dieser Erde, die wir dabei nicht vergessen sollten: „Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“ Mt. 28,20 (Hoffnung für Alle)
Wenn auch Menschen uns verlassen mögen, wenn auch Menschen uns verletzen, der eine, der am Kreuz für uns starb, der verlässt uns nicht, der ist immer bei uns. Jeden Tag, jede Minute ist Er da, auch im größten Schmerz und der größten Verzweiflung. „Denn er hat gesagt: „Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen“, so dass wir zuversichtlich sagen können: „Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?““ Heb. 13,5-6 (Elberfelder Bibel)
Von Menschen mögen wir verlassen sein, von ihnen keine Hilfe erhalten, von ihnen enttäuscht werden, dann wenn wir sie am meisten brauchen – aber Gott ist da, Er lässt niemanden alleine, der zu seinen Kindern gehört. Er ist da AUCH FÜR DICH, jederzeit und jeden Tag und jeden Moment in Deinem Leben. Dazu musst Du nicht erst perfekt werden, denn nur durch Gnade leben wir, gute Werke sind es nicht, die gerecht machen. Sondern die Liebe Gottes ist es, die uns nach und nach verwandelt und die Wunden, die in uns geschlagen wurden, heilt. Wenn wir nicht weiter davonlaufen, sondern uns diesen Wunden und den Schmerzen stellen und erkennen, dass nicht Gott es war, der sie uns zugefügt, sondern dass jeder Christ und jede Christin, wo auch immer sie stehen und welchen Namen sie auch immer tragen, nun mal immer auch nur Menschen sind. Und damit alles andere als fehlerlos sind. Genauso wie Du auch nicht ohne Fehler bist. Aber das Wunderbare dabei ist: wir müssen nicht erst perfekt werden, damit Gott uns liebt. Gott liebt uns, so wie wir sind und hilft uns dabei, wenn wir dazu bereit sind, uns nach und nach zu ändern und uns umgestalten zu lassen. Dazu gehört es auch, Buße zu tun für die eigenen Fehler, die Fehler anderer zu verzeihen und demütig zu erkennen: ich bin irgendwie ja auch nicht besser als die anderen. Gott ist der, der treu ist und uns zu helfen vermag, wenn wir wieder mal in ein Fettnäpfchen getreten sind. Keiner von uns ist besser als der andere, vor dem Kreuz sind wir alle gleich, egal welchen Namen wir tragen.
Und eines noch: betet für die, die euch verletzen. Der Herr heilt die Wunden in unseren Herzen, wenn wir die segnen, die uns wehgetan haben. Auch wenn wir glauben, wir können nicht vergeben, so können wir Gott darum bitten, zu lernen, eines Tages vergeben zu können. Ich weiß, das ist schwer. Aber ich bin diesen Weg gegangen, und ich weiß, das selbst das schlimmste Leid, das einem zugefügt wurde, vergeben werden kann, wenn wir den Weg der Vergebung gehen wollen und Gott uns die Vergebung in unsere Herzen legt.
Gebet: Herr, der Du mich besser kennst als jeder andere. Du weißt, wo ich andere Menschen verletzt habe und wo andere mich verletzt haben. Du weißt, wie tief der Schmerz in mir sitzt und an mir nagt und auch an meinem Vertrauen in Dich. Ich lege Dir den Schmerz aber auch mein Versagen vor Dein Kreuz und ich bitte Dich darum, mir die Lasten, die ich trage, abzunehmen. Auch wenn es mir schwerfallen mag, daran zu glauben, dass Du nicht bist wie die Christen, die mich enttäuscht haben, so berufe ich mich auf Dein Wort, das so wunderbare herrliche Worte für mich bereithält und mir die Zusage gemacht hat, dass Du immer bei mir bist und Du mich niemals verlassen und mich auch niemals aufgeben wirst.
15. Dezember 2018 um 07:05 Uhr
Ihr erkennt Sie an Ihrem Verhalten.
So wie man einen Baum an seinen Früchten erkennt.
Ich bin keine (Anmerkung: Bitte keine Gemeinden oder Gemeindeverbünde nennen. Das erlebt jede/r ganz unterschiedlich). Kenne aber kaum Christen die so viele gute Werke tun wie diese Gemeinschaft.