Das ganze Land leidet unter der Hitze und mein Hirn hat nach nur wenigen Arbeitsstunden schon so gekocht, dass ich früher Feierabend machen musste. Auch wenn ich keinen Sonnenstich habe, als zweimalige Hautkrebspatientin meide ich die Sonne inzwischen mehr als meinem Körper vielleicht lieb ist, so habe ich mich heute doch gefragt, was ich eigentlich tun kann, wenn ich einen geistlichen Sonnenstich habe.
Hört sich das jetzt ein wenig abstrus an? Ja? Da kann ich euch dann doch nur zustimmen. Aber manchmal sind wir vor lauter Eindrücken und Worten und Erkenntnissen so sehr verstrahlt, dass wir gar nicht mehr wissen, in welche Richtung wir eigentlich gehen sollen. Da erscheint ein Weg so gut wie der andere, beide könnten von Gott sein, in beiden steckt auch die Arbeit für Gott drin und das Leben an Seiner Seite. Nur: welcher Weg ist denn nun der richtige???
Ich glaube nicht, dass Gott einen Plan B für unser Leben hat, noch einen solchen braucht. Er weiß schon vorher, in welche Richtung wir uns entwickeln werden, welche Fehler wir unterwegs machen, welcher Stachel uns in Fleisch piksen wird und uns mitunter auch zum Fallen bringt. Das bedeutet auch, dass Er genau weiß, wo die Fallstricke sind, die für uns im Leben lauern und wo wir „erfolgreich“ als Christen leben können.
Umso spannender ist deshalb die Frage: was tue ich, wenn ich zwei mögliche Richtungen habe, in die sich mein Leben weiterentwickeln kann, durchaus beide im Plan A von Gott sein könnten für mein Leben und ich mich fühle, als wäre mir zu viel Sonne auf mein Hirn gebruzzelt? Nun, ich weiß es nicht. Auch wenn ich sicher so einiges weiß, viel erlebt habe in meinem Leben, oft die falschen Wege ging, manchmal die richtigen, so habe auch ich die Weisheit noch lange nicht mit Löffeln gefressen. Und irgendwie finde ich das unglaublich beruhigend. Ich mag keine Überchristin sein, die alles richtig macht. Ich bin Christel, auch vom Namen her eine Gesalbte des Herrn, aber ich bin ich, ein ganz einfacher Mensch, den Gott in seiner Jugend ganz laut gerufen hat, der mit 18 den Schritt zu Jesus hin ging und der viele viele viele Jahre brauchte, um das große Geschenk der Gnade und der wunderbaren Liebe Gottes zu begreifen. Ich habe immer noch keine Antwort auf meine Frage nach dem richtigen Weg. Vielleicht wird es noch Monate, wenn nicht gar Jahre dauern, bis Gott mir Seine Antwort darauf gibt. Aber: ich weiß mich Tag für Tag, Stunde für Stunde, von Gottes Liebe getragen. Auch in den Stunden des tiefen Tals, wo Er mein Hirte ist und auch in den Stunden, in denen das Hirn vor lauter geistlicher Überreizung fast einen Sonnenstich bekommt.
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