und dir die Scheiße so richtig ins Gesicht regnet, hast du die Wahl. Du steckt den Kopf in den Sand, oder gehst weiter, auch wenn jeder Schritt weh zu tun scheint. Diese Woche war von Anfang bis Ende ein einziges schmerzhaftes Durcheinander. Ich wusste zum Teil nicht mehr, wo ich stehe, ob ich Gott in den letzten Wochen und sogar Jahren falsch verstanden hatte, und was das alles soll. Menschen, die sich aufmachen, dein Leben in kleine Stücke zu zerhacken. Die sich einmischen in Dinge, die sie schon lange nichts mehr angehen, mit dem einzigen Wunsch, immer wieder Gift in das Leben einzuspritzen, dass du dir am Aufbauen bist. Ein berufliches Durcheinander, für das es nach wie vor keine Klärung gibt. Dazu ging es mir gesundheitlich so richtig beschissen. Eine Woche zum Wegwerfen. Eine Woche, um den Glauben zu verlieren. Eine Woche, um sich verdammt einsam zu fühlen. Oder um zu kapitulieren, und zu sagen: Hey Leute, ich schaffe das alleine nicht mehr, ich brauch euer Gebet. Und dann habe ich mein Herz ausgeschüttet mit dem Ballast, der mir den Atem rauben wollte.
Wenn Gott aus Scheiße Gold macht
Wenn du dein Leben lang alles mit dir selbst ausgemacht hast, und anderen den Schmerz nicht zeigen willst (ey, ich bin ja die Starke, mich haut ja nichts um…), und du merkst, du packst das nicht mehr alleine. Dann ziehst du dich entweder wieder ganz zurück, was ich fast gemacht hätte. Oder du machst dich auf, öffnest dich ohne Rücksicht auf mögliche Verletzungen und Zurückweisungen, und zeigst deine Angst und deinen Schmerz. Wenn ein Einzelgänger so kapituliert, kannst du davon ausgehen, dass sich was verändert in dir. Dann macht Gott aus der Scheiße, die dir um die Ohren fliegt, plötzlich Gold. Weil du dann genau da bist, wo Er dich haben wollte. Weil du es anders nicht lernen konntest, endlich dieses blöde alte Verhalten loszuwerden, das dich schon dein Leben lang von anderen Menschen getrennt hat.
„Ein Einzelner kann leicht von hinten angegriffen und niedergeschlagen werden; zwei, die zusammenhalten, wehren den Überfall ab. Und: Ein dreifaches Seil kann man kaum zerreißen.“ Prediger 4,12
Ich weiß nicht, wie lange mein Weg noch ist von der Einzelgängerin zur Teamplayerin. Ich war so viele Jahre ohne Gemeinde, und alleine nachzufolgen ist immer noch was Anderes, als an einem Strang zu ziehen, und gemeinsam im Team Jesus zu spielen. Und doch habe ich heute gespürt, dass ich etwas gefunden habe, was ich mein Leben lang gesucht hatte: eine Familie. Eine (geistliche) Familie, in der ich mich meiner Tränen nicht schämen muss. In der ich so sein kann, wie ich bin, mit meinen Stärken und meinen Schwächen. In der ich echt sein kann, und nicht den frommen Clown spielen muss. Eine Familie, die hinter mir steht auf dem Weg, auf den ich mich gemacht habe: meiner Berufung zu folgen, was auch immer mich es kostet.
Das All In meines Lebens
Ja, es fühlt sich seltsam an. Als ich mich am Morgen des 11. Dezember 2012 auf den Weg gemacht habe, dem Plan Gottes für mich zu folgen, ganz egal, was ich dafür aufgeben muss. Da wusste ich nicht, was passieren würde. Ich wusste damals nicht, wie sehr ich mich verändern würde. Ich wusste damals nur, ich kann nicht so bleiben, wie ich war. Seitdem ist so viel anders geworden in mir. Und auch diese Woche hat mich verändert, und mich zu diesem Tag gebracht, an dem Gott eine erneute Entscheidung von mir gefordert hat. Ein All In, das endgültige Loslassen meiner Träume und Hoffnungen, das endgültige Aufgeben dessen, was ich mir von meinem Leben gewünscht und erträumt habe.
„Doch Jesus sagte: »Wer eine Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.«“ Lk. 9,62
Hört sich das jetzt traurig an? Deprimiert? Mag sein. Aber wenn Du jetzt das Lächeln auf meinem Gesicht sehen könntest, wüsstest Du, dass das nichts mit Traurigkeit zu tun hat. Klar, es tut weh. Es tut sogar verdammt weh. Schließlich gab es immer noch Träume in mir, die ich erfüllen, die ich leben wollte. Die Bücher, die ich nie fertigschreiben und nie schreiben werde. Die Drehbücher, die ich all die Jahre im Kopf hatte, und die ich nun niemals aufs Papier bringen werde. Der Stapel von Songtexten in meiner Schublade, die nie jemand vertonen, und die niemals jemand singen wird. Und doch weiß ich, dass alles richtig ist, so wie es ist. Dass mein All In an diesem 6. Mai 2018 die einzig logische Konsequenz ist, um das leben zu können, was ich Gott an jenem 11. Dezember 2012 versprochen hatte.
Warum ich trotz dem Aufgeben meiner Träume so lächeln muss? Das ist eine sehr persönliche Geschichte. Die ich eines Tages sicher einem Menschen erzählen werde, nicht aber in diesem Blog. 😉
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