Die Pandemie ist auch in Deutschland mittlerweile in vollem Gange. Die Todeszahlen aus Italien und Frankreich lassen einen verzweifeln und machen traurig. Die Wirtschaft trägt bereits jetzt schwere Schäden davon, durch abreißende Lieferketten, geschlossene Betriebe und Geschäfte, die keine Kunden mehr haben. Die Angst ist groß. Nachdem anfangs von vielen nur von Panikmache gesprochen, verstehen immer mehr Menschen den Ernst der Lage. Uns eint in dieser Zeit vor allem eines: Die Angst und die Ohnmacht.
Angst vor etwas Realem, dessen genaue Ausmaße wir möglicherweise bei Weitem noch nicht kennen. Die Ohnmacht, nichts tun, nichts aufhalten zu können, sondern blind dem Schicksal ergeben zu sein. Wir allen wissen nicht, was kommt. Niemand kann voraussagen, wie schlimm es noch wird.
Heute wurde bekanntgegeben, dass in Deutschland ein Kontaktverbot erteilt wird. Mehr als 2 Menschen dürfen sich dann nicht mehr treffen, es sei denn, sie gehören zu einer Familie, wohnen zusammen oder das Treffen hat einen beruflichen Hintergrund. Das macht, auch mir, noch mehr Angst. Was soll aus uns werden, wie wird es werden. Wird gar noch eine völlige Ausgangssperre kommen, von der die Regierenden in Bund und den Ländern noch absehen? Wir wissen es nicht. Ich weiß es nicht. Doch gerade in dieser Zeit der Angst und der Ohnmacht kann ich auf Jesus schauen. Nicht auf das kleine Kind, das an Weihnachten geboren wird. Sondern auf den erwachsenen Jesus, der ans Kreuz genagelt wurde. Auf den Jesus, der am Kreuz schrie: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Auf den Jesus, der an diesem Kreuz auch starb, nachdem er unzählige Qualen erlitten hatten. Doch ich darf und kann auch auf den anderen Jesus schauen. Auf den, der danach kam. Den Jesus, der nachdem er in die Tiefen des Todes hinabgestiegen war, am 3. Tage auferstand:
„Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten.“
Mk. 6,5-6
Das macht mich ruhiger in dieser Zeit. Ich kann all meine Angst und meine Ohnmacht zu diesem Jesus bringen, der am Kreuz hängt. Der uns am Kreuz in seine Hände zeichnet, durch die Nägel, die dort hineingeschlagen wurden. Der für uns stirbt am Kreuz. Der für uns all das, was uns Angst macht, was uns Schmerzen bereitet, seelisch und körperlich, was uns ohnmächtig sein lässt, schon am Kreuz für uns getragen hat. Diesem Jesus kann ich meine Ohnmacht anvertrauen und meine Angst. Wir wissen nicht, was kommen wir und wie schlimm es noch werden wird. Doch eines weiß ich ganz sicher: Mein Leben ist in Gottes Hand. Und meinen Schmerz, meine Angst und auch meine Ohnmacht hat Jesus mit ans Kreuz und auch mit in den Tod genommen.
Das ist das, was mich dieser Tage an eine Zukunft glauben lässt, auch wenn die Gegenwart noch viel Schlimmeres mit sich bringen könnte. Denn Jesus ist ja nicht im Grab geblieben. Er ist ja nicht im Totenreich geblieben. Er ist wieder auferstanden, nach 3 Tagen und hat dort all das gelassen, was er für uns am Kreuz getragen hat. Du kannst ihm Deine Angst bringen, Deine Ohnmacht, aber auch Deine Wut und Deine Verzweiflung. Er hört zu. Und er wird Dein Herz heilen.
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