Jeder Mensch wurde von Gott begabt, und dies auf ganz unterschiedliche Weise. Jede und Jeder von uns hat Gaben bekommen, die wichtig sind und die zu dem Plan passen, die Gott für unser Leben hat. Da gibt es dann die vermeintlich großen Gaben, die Gabe des Lehrens, die Gabe der Leitung, die Gabe der Prophetie und und und. Und dann gibt es dann noch die Gaben, die oft als nur gering angesehen werden – und die doch ganz wunderbare Gaben sind: die Gabe der Gastfreundschaft und die Gabe des Dienens.
Andere haben große Gaben, aber ich nicht, diesen Ausspruch habe ich so oder so ähnlich mehr als einmal in meinem Leben gehört. Die Menschen, von denen sie kamen, hatten die Gaben anderer gesehen und sich mit ihren eigenen, von Gott gegebenen Gaben, klein und nichtsnutzig gefühlt. Das hat mich schon seit jeher sehr betroffen und auch traurig gemacht.
Dies hat auch einen Grund, der sehr wichtig ist: denn Gott hat uns einander ergänzende Gaben gegeben. Unsere Gaben sind aufeinander abgestimmt. Ohne die wunderbare Gabe der Gastfreundschaft wäre diese Welt noch deutlich ärmer, als sie es sowieso schon ist. Ohne die Gabe des Dienens würden sie fehlen, die Menschen, welche die unterstützen die leiten und lehren.
Für mich sind diese beiden Gaben, die der Gastfreundschaft und des Dienens, deshalb auch die wunderbarsten Gaben überhaupt. Beide Gaben habe ich nicht, doch als Mensch, der eine sehr schlimme Kindheit und Jugend erlebt hat, habe ich mich immer nach einem Zuhause gesehnt, in dem ich willkommen sein kann, wo ich aufgenommen werde wie ein Mensch, wo ich nicht reden muss, sondern einfach da sein kann. Als ich später Gastfreundschaft erlebte, und wunderbares Essen zu mir nehmen durfte, gekocht von liebevollen Händen, war es für mich manchmal so überwältigend, dass ich kaum ein Danke herausgebracht habe. Vielleicht wurde ich damals oft als überheblich und arrogant angesehen. Denn ich war ja die mit den „großen“ Gaben und es gab immer wieder Menschen, die glaubten, ich würde das Dienen und die Gastfreundschaft gar nicht wahrnehmen und sehen. Doch ein gutes Essen und eine Tasse Kaffee und einfach da sein können, das hat mein Herz immer wieder berührt.
Deshalb weiß ich auch, wie wichtig es ist, dass alle Gaben, die Gott uns gibt, gelebt und ausgelebt werden. Jedem und Jeder hat Gott eine oder mehrere Gaben geschenkt, und jede und jeder hat den ganz eigenen Weg damit zu gehen. Doch mit all unseren Gaben ergänzen wir einander und sind auch zur Ergänzung zueinander gedacht, denn wir sind ein Leib und eine Gemeinde, auch wenn wir in der ganzen Welt und in so vielen verschiedenen Gemeindegruppen verteilt sind.
„Überschätzt euch nicht, sondern bleibt bescheiden. Keiner von euch soll sich etwas anmaßen, was über die Kraft des Glaubens hinausgeht, die Gott ihm geschenkt hat. Unser Körper besteht aus vielen Teilen, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben. Ebenso ist es mit uns Christen. Gemeinsam bilden wir alle den Leib Christi, und jeder Einzelne ist auf die anderen angewiesen.“ Röm. 12,3-5 (Hoffnung für Alle
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