Leben ist das, was man daraus macht? Vielleicht mag das die halbe Wahrheit sein. Doch was ist die andere Hälfte? Ich glaube, dass Gott für jeden von uns eine Vision hat, eine Lebensperspektive, einen Weg, den nur wir gehen können.
Schon vor der Pandemie hat sich Vieles nicht mehr richtig angefühlt in meinem Leben. Ich hatte das Gefühl, ich bin zwar auf dem Weg, irgendwie, aber eigentlich 5 cm daneben. Und 5 cm daneben ist eben auch an dem Weg, den ich gehen soll, vorbei.
In den letzten Monaten ist mir immer bewusster geworden, dass irgendwas ziemlich falsch läuft in meinem Leben. Ich habe meine Zeit investiert, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, doch obwohl es gut war, war es nicht das, was ich tun soll. Irgendwann hat es immer wieder begonnen, sich leer anzufühlen, falsch. Eben 5 cm nur neben dem richtigen Weg, aber knapp daneben ist auch vorbei.
Zum Beginn dieses Jahres habe ich dann auf die Bremse getreten. Und bin in den Stillstand gegangen. Nichts tun außer Arbeiten, um die Ohren offen zu haben für das, was Gott wirklich will. Die Augen offen zu haben dafür, dass Gott mir eine neue Vision für mein Leben zeigt.
Doch nun ist es fast Mitte Februar. Und immer noch warte ich. Immer noch bete ich. Immer noch hoffe ich, dass da irgendwas kommt von Gott. Und manchmal frage ich mich inzwischen, ob es sein kann, dass ich darauf warte, dass Gott bestimmte Dinge sagt, die ich Ihm auf irgendeine Art und Weise schon „in den Mund“ gelegt habe. Ohne wirklich offen dafür zu sein, was Gottes Vision für mein Leben ist.
Ich bin ratlos. Zugegeben. Warum ich dann diesen Text schreibe? Weil ich das Gefühl habe, dass ich damit nicht alleine stehe. Dass auch andere auf der Suche nach einer neuen Vision für ihr Leben sind. Dass Altes, was gemacht wurde, nicht mehr in den neuen Tag, in ein neues Leben passt. Und vielleicht magst Du Dich meinem Gebet anschließen.
Gott, ich bin ratlos. Und irgendwie auch rastlos. Die Vision, die ich für mein Leben hatte, hat sich in den letzten Monaten aufgelöst. Eine neue habe ich noch nicht. Mir fehlt die Perspektive für mein Leben. Mir fehlt der Halt, oder der Mut, an etwas festzuhalten. Vielleicht will ich auch festhalten, was ich gar nicht festhalten soll. Und habe so keine offenen Arme für das, was Du Gott Dir als Lebensperspektive, als Weg, für mich gedacht hast. Gott, Vater im Himmel, Schöpfer des Himmels und Erde, öffne meine Augen, damit ich Deine Vision für mein Leben sehen kann. Öffne meine Ohren, damit ich hören kann, was Dein Weg für mich ist. Und öffne mein Herz, damit ich diesen Weg gehen kann, selbst wenn ich einen anderen Weg einschlagen will. Weil Dein Plan schon immer der bessere war, das weiß ich. Gott, sei da. Rede Du. Und lass mich hören. Amen.
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