Seit vielen vielen Jahren durfte ich Zeugnis geben über das, was Gott Großes in meinem Leben getan hat. Er hat mich aus meiner Sucht befreit, und Er hat mein Herz geheilt. Ich bin, dank der bedingungslosen Liebe Gottes, nicht mehr der Mensch, der ich einst war. Vor einiger Zeit hat Gott mir dann Sand ins Getriebe gestreut. Ich musste wegen einer Entzündung in der Schulter von heute auf morgen meine Arbeit niederlegen. Nach Tagen und Nächten voller Schmerzen fing ich an zu begreifen, dass Gott mich aus dem rausholen will, was ich mache. So sehr ich meine Arbeit liebe, so sehr hat sie mich in Besitz genommen. Gott wusste, dass Er mich nicht anders aus meinem selbst gezimmerten Hamsterrad rausholen kann. Als nur dadurch, dass Er mir Sand ins Getriebe schleudert.

Und da stehe ich nun, oder besser sitze. Und mir ist seit ein paar Tagen immer klarer geworden, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Ich habe Gott gefragt, was ich nun tun soll. Wie es weitergehen soll mit mir und meinem Schreiben und meinem Leben. Gott antwortete nicht gleich. Und Er antwortete auch erst nicht hörbar. Doch wie ein leiser Hauch kam nach und nach die Antwort. Ich muss loslassen. Nicht nur die Verbissenheit, mit der ich mich selbst durch so manchen Arbeitstag getrieben habe. Auch etwas Anderes ist es an der Zeit, loszulassen. Nach all den vielen Jahren ist meine Geschichte zu Ende erzählt. Es ist an der Zeit, diesem Blog Lebwohl zu sagen. Auch der Gedanke, meine Lebensgeschichte aufzuschreiben, ist damit wohl vom Tisch. Ich dachte, ich werde den Rest meiner Tage damit verbringen, Geld zu verdienen mit dem Schreiben, um meine Geschichte weiter aufschreiben zu können.

Doch das Blatt hat sich, aus einem Grund, den ich (noch?) nicht verstehe, gewendet.

Vor einiger Zeit habe ich Jesaja 43,19 bekommen: «Schaut nach vorne, denn ich will etwas Neues tun! Es hat schon begonnen, habt ihr es noch nicht gemerkt? Durch die Wüste will ich eine Straße bauen, Flüsse sollen in der öden Gegend fließen.» Etwas Neues hat begonnen. Das hatte ich längst gespürt. Doch dass das zugleich das Ende von vielem Alten und Vertrauten bedeuten würde, das hatte ich nicht geahnt.

Ich weiß nicht, was jetzt auf mich warten wird. Ich weiß nicht, was Gott jetzt vorhat mit mir. Vielleicht ist das auch Gottes Antwort auf mein Gebet, dass ich meine Vergangenheit endlich ganz hinter mir lassen möchte. Das konnte ich nicht, solange ich immer wieder aufs Neue über mein schlimmes Leben früher schreiben musste.

Es scheint, als seien Veränderungen, die nur Gott schaffen kann und Bei Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle der finale Abschluss meines Zeugnisdienstes gewesen. Meine Geschichte ist nun zu Ende erzählt. Ich kann aufatmen, ich kann durchatmen. Und endlich alles Alte hinter mir lassen, und etwas ganz Neues beginnen. Was auch immer es sein mag, ich weiß, dass Gott mich führen wird, und Er nur das Beste mit mir im Sinn hat.

Die Texte auf diesem Blog bleiben natürlich weiter stehen. Und mein Gebet und meine Hoffnung ist, dass meine Geschichte, und wie Gott mich voller Liebe immer mehr verändert hat, auch weiterhin die Herzen vieler Menschen berühren wird. Doch für mich ist es jetzt an der Zeit, aus der Tür zu treten, und einen neuen Weg zu gehen.