Stürme bringen es mit sich, dass Bäume fallen. In den letzten Jahren sind bei mir in der Ecke einige Bäume Opfer eines Sturm geworden. Manche sind komplett aus der Erde gekippt, weil die Erde zu weich und zu nass war, und die Wurzeln nicht mehr halten konnte. Andere mussten gefällt werden, weil sie schon auf ein Haus gefallen waren, aber zu einem Teil immer noch an den Wurzeln hingen, oder drohten, umzufallen. Auch im Glaubensleben ist es so. Es kommen Stürme, Zeiten, in denen sich wichtige Dinge ändern, in denen Gott will, dass wir uns ändern. Manchmal muss dann ein Baum gefällt werden, weil er nicht mehr standfest ist,, oder weil er dem Sturm nicht mehr ganz standhalten konnte.

Wir werden nicht als perfekte Christen geboren, wenn wir gläubig werden. Jesus hat zwar die Trennung von Gott aufgehoben, als er am Kreuz für jeden einzelnen Menschen starb. Aber in seiner Botschaft hat er nie etwas davon gesagt, dass wir perfekt sein, oder wir nicht mehr an uns arbeiten müssten. Stattdessen hat Jesus so wichtige Dinge gesagt wie: dass wir uns selbst verleugnen müssen, dass wir sein Kreuz auf uns nehmen müssen, dass Nachfolge immer auch etwas von uns verlangt.

Manchmal passiert es dann, dass Gott einfach den Baum fällt, an dem wir uns festhalten wollen. Das kann alles Mögliche sein. Geld, Ruhm, Freundschaften, die uns nicht gut tun, Dinge, an denen wir kleben wie an einem Götzen. Und es tut weh, wenn der Baum dann abgeschlagen wird. Dann ist einfach nichts mehr da außer den Wurzeln. Das, was mal als Pracht in den Himmel blühte, wurde abgeschlagen, wurde gefällt. Und es gibt nichts außer dem, was Gott uns noch lässt.

Natürlich könnte jetzt jemand sagen: das ist doch völliger Mist. So ein abgeschlagener Baum ist doch dann eine trostlose Sache. Das bringt doch niemandem was. Schon gar nicht dem Menschen, dem das passiert. Aber die Sache ist doch eher: was wäre passiert, hätte Gott den Baum nicht gefällt. Wäre er beim nächsten Sturm jemandem auf den Kopf gefallen, hätte er jemanden verletzt, oder sogar getötet?

Gottes Plan ist oft nicht zu verstehen für uns. Aber Sein Plan ist immer weise, und voller Liebe und Voraussicht. Wenn ein Sturm kommt, wissen wir, dass wir aufpassen müssen. Oft schickt uns Gott schon Wochen, Monate, manchmal sogar schon Jahre vorher die Zeichen dafür. Vor ein paar Tagen habe ich genau das erlebt. Gott hatte mir vor Jahren einen Traum geschickt. Und seit Sonntag weiß ich auch, warum ich diesen Traum hatte. Er war ein Zeichen für den Sturm, der über mich hineinbrechen würde. Er war ein Zeichen dafür, was passieren würde, wenn ich auf eine bestimmte Art und Weise handeln würde. Und genau das hat mich davor bewahrt, so zu handeln, wie ich es aus mir selbst heraus gemacht hätte. Das hat mich davor bewahrt, meine Wurzeln zu verlieren, abgeschlagen zu werden, den Boden unter den Füßen zu verlieren, und meinen Glauben an den Nagel zu hängen.

Manchmal muss ein Baum gefällt werden © Worte-haben.de