Christsein im 21. Jahrhundert erscheint für viele eine Herausforderung zu sein. Anders als in vergangenen Jahrhunderten werden wir mittlerweile regelrecht überflutet vom Leben in der „Welt“ und uns fällt es dabei oftmals schwer, den Draht zu Gott noch aufrecht zu erhalten. Zu viel Ablenkung, zu viele Möglichkeiten – und mitunter vergessen wir dabei auch noch, dass wir als Christen in der westlichen Welt das Privileg haben, ohne Verfolgung leben zu können und frei und offen unseren Glauben zeigen und leben können. Doch was ist nun Nachfolge im 21. Jahrhundert, was bedeutet es, als Christ in einer Zeit wie dieser zu leben?

Ich erinnere mich an eine Zeit zurück, in welcher der Fernseher noch „ein Werk des Teufels“ war, später waren es die Computer und dann das Internet. All diese wurden als Werke des Bösen verschrien – und sind für sich gesehen erst einmal neutral. Was man damit und daraus macht, steht indes auf einem anderen Blatt. Wer heute nachfolgen will, der sieht sich einer Flut von Eindrücken und Einflüssen ausgesetzt, die es in früheren Zeiten nicht gab, aber er hat auch Möglichkeiten, die Nachfolger des lebendigen Gottes früher nicht hatten.

Die Welt steht uns nun letztlich offen, wir müssen die Gegebenheiten, die sich uns als Christen und Nachfolger bieten, nur zu nutzen wissen. Das Internet als Missionsort? Ja, weil darüber Menschen erreicht werden können, die niemals im Leben auch nur einen halben Schritt in eine Kirche oder Gemeinde gehen würden. Das Internet als Ort, an dem Antworten auf die Fragen des Lebens gegeben werden? Ja, weil wir als Christen, als Nachfolger Christi, die Antworten auf genau diese Fragen haben. Wovor scheuen wir uns also? Ist es die Angst vor dem Unbekannten? Ist es die Angst, plötzlich mehr tun zu müssen, als nur Sonntag für Sonntag etwas in den Klingelbeutel zu tun oder unseren Zehnten in Form von Geld zu geben?

Wie wäre es, wenn wir damit beginnen würden, Gott auch den Zehnten unserer Zeit zu geben? Gott den Zehnten unserer Kraft zu geben und uns nicht in Arbeit und Freizeitvergnügen aufzehren zu lassen? Wie wäre es, wenn wir damit beginnen würden, Gott den Zehnten von all dem zu geben, was wir haben? Wäre dies dann nicht eine Nachfolge, welche die Menschen in unserer Stadt, in unserem Land, in unserer Welt, berühren könnte?

Nachfolge im 21. Jahrhundert, das ist heute, das ist an diesem Tag, in diesem Jahr und nicht irgendwann in einer fernen Zukunft. Nachfolge – mir hat sich dieses Wort eingebrannt, und mein Herz fragt sich immer wieder: was kann ich tun, um wirklich nachzufolgen? Was kann ich Gott geben, was ich Ihm noch nicht gegeben habe?

Doch bei der Nachfolge geht es nicht darum, Hauptsache irgendetwas zu tun. „Folge mir nach“, sagte Jesus mehrfach während seiner Zeit auf dieser Erde. Folge mir nach, bedeutet auch, alles aufzugeben, was einen genau daran hindert, an dem Nachfolgen, an dem Mit-Jesus-Gehen. Jede und Jeder von uns hat andere Hindernisse und Gründe, die ihn und sie vom Nachfolgen abhalten. Doch die Worte von Jesus sind auch heute noch lebendig: „FOLGE MIR NACH“.