Wir feiern Weihnachten und damit die Geburt von Jesus, dem Sohn Gottes. Und das ist ja auch irgendwie gut so. Dennoch ist mein persönlich wichtigstes Fest Ostern. Weil Ostern für mich schon lange nicht mehr Ostereier und Osterhasen bedeutet, sondern weil Jesus in diesen Tagen ans Kreuz gegangen ist, und am dritten Tag wieder von den Toten auferstand. Hört sich schräg an, das mit der Auferstehung? Ja, finde ich auch. Aber es passt zu einem Gott, der mitunter sehr schräge Wege geht und dem nichts Ungewöhnliches zu gewöhnlich und zugleich nichts Gewöhnliches zu ungewöhnlich ist.

Was Karfreitag für mich bedeutet:

Eine Menge Schmerzen, die Jesus mich ertragen und durchstanden hat, auf dem Weg ans Kreuz, am Kreuz selbst.
Eine Menge Leid für die Menschen, die mit Jesus gelebt und ihn geliebt hatten.
Eine Menschheit augenscheinlich ohne Zukunft, weil der Sohn Gottes wie ein Verbrecher mit harten Nägeln an ein Kreuz genagelt wird und dort umkommt.

Was Karfreitag für mich nicht bedeutet:

Dass Gott versagt hat.
Dass Jesus nicht der Sohn Gottes ist.
Dass das Leben sinnlos ist, weil die Dunkelheit immer gewinnen wird, wie die, welche Jesus ans Kreuz genagelt haben.

Was Karfreitag für mich bedeutet:

Hoffnung! Die Hoffnung darauf, dass Jesus durch Seinen Tod für mich den Weg zu Gott freigemacht hat. Dass ich nun zu Gott kommen darf, wie ich bin, mit all dem ganzen Zeug in meiner Birne und in meinem Herzen. Mit allem, was mich zerfressen hat in meinem ganzen Leben. Und die Hoffnung, dass durch Seinen Tod meine Wunden geheilt werden und Er mich zu einem neuen Menschen gemacht hat.

Was Karfreitag für mich nicht bedeutet:

Dass mit dem Tod von Jesus am Kreuz alles aus war. Von wegen! Dadurch kam die ganze Sache doch erst ins Rollen. Nur durch den Tod wie ein Verbrecher am Kreuz konnte Jesus den Weg zu Seinem Vater freimachen für uns. Und nur durch Seine Auferstehung konnte Er letztlich das Ganze besiegeln und uns damit zeigen, dass die ganze Geschichte am Kreuz noch nicht zu Ende war.

Und später kehrte Jesus in den Himmel zurück. Und dort wartet Er auf Dich und auf mich. Darauf, dass wir erkennen, was Er da für uns eigentlich am Kreuz getan hat. Wartet, dass wir begreifen, dass Er nicht nur gestorben, sondern wieder auferstanden ist. Für uns, für Dich und für mich. Dass der Tod nicht das Ende ist für uns, wenn wir durch Jesus den Weg zu Gott finden, sondern dass der Tod dann erst der Anfang ist einer Ewigkeit mit Gott, an der Seite von Jesus, in einem Himmel, den wir uns wahrscheinlich nicht mal in unseren kühnsten Träumen vorstellen können. Mein Himmel hängt dabei voller Gitarren und ich werde das genialste Gitarrensoli ever spielen – weil ich es jetzt nicht kann, weil mir eine Erkrankung vor Jahren die dafür nötige Beweglichkeit meiner Hände genommen hat und ich hier in diesem Leben niemals E-Gitarre werde spielen können. Aber das brauche ich hier auch nicht, weil das mache ich dann im Himmel, eine Ewigkeit lang.

Und bis dahin bin ich hier auf dieser Erde, lebe mit Gott, lebe für Gott und suche das Glück nicht mehr, sondern finde es in den kleinen Dingen. Einem Lächeln, einem Lachen, einem schönen Gespräch, einem Sonnenuntergang, in meinem Gefühl von Heimat. Und finde es in Gott, weil Er mein Vater ist, mein Papa, mein Alles!