Als ich im Sommer 2012 mit diesem Blog angefangen habe. Wusste ich nicht, in welche Richtung er gehen würde. Ich wusste nicht, was Gott damit vorhatte. Nicht selten habe ich mich gefragt, ob ich die richtigen Worte finde. Ob das, was ich schreibe, überhaupt für irgendjemanden einen Sinn ergibt. Jahre später darf ich darüber staunen, wie viele Menschen dieser kleine Blog für Gott erreicht hat. Ich darf darüber staunen, wie meine Worte Menschen berührt haben.
In den Jahren hat sich viel verändert. Ein Traum, den ich im Dezember 2012 hatte, hat mein Leben verändert. Direkt danach hat Gott mich für Jahre in die Wüste geschickt. Jahre, in denen ich viel gelernt habe. Über mich selbst, aber vor allem auch über Gott. Ich habe mich verändert in diesen Jahren. Ich wusste bis heute nicht, wohin diese Reise mich schicken würde. Ich wusste nicht, ob ich eines Tages überhaupt irgendwo ankommen würde.
Und jetzt weiß ich, dass ich niemals ankommen werde, weil ich nicht ankommen muss. Weil Gott mich auf eine Reise geschickt hat, die niemals enden wird. Die Frage nach dem Weg, den ich gehen soll, hat Gott heute beantwortet. Steh auf, und geh, und ich werde Dich führen. Sei einfach bereit dazu, zu gehen. Sei bereit dazu, Dein Talent in meine Hand zu legen, und dann damit zu machen, was ich für Dich bestimmt habe.
„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr euch auf den Weg macht und Frucht bringt – Frucht, die bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, worum ihr ihn in meinem Namen bittet.“ Johannes 15,16
Welchen Weg soll ich gehen? Auf diese Frage brauche ich keine Antwort mehr. Und wieder wird deutlich, warum mein ganzes Leben von Veränderung geprägt war. Wieder wird klar, warum ich schon so früh lernen musste, mich immer wieder auf neue Situationen und Menschen einzustellen.
Ich habe heute plötzlich eine Scheiß Angst bekommen. Mir ist wieder klar geworden, dass meiner Berufung zu folgen, auch bedeuten wird, etwas loszulassen. Eine Nachfolge „um jeden Preis“. Zwei große Träume hatte ich im Leben. Den einen hat Gott mir erfüllt, den anderen hat Gott von mir gefordert. Ich weiß, ich hätte mich auch anders entscheiden können. Sagen können: ok Gott, ich geh zwar in den Gottesdienst, und Sonntags bin ich da, aber ich geb Dir nicht alles aus meinem Leben, was Du von mir forderst.
Aber Gott hat mir heute Morgen noch mal so richtig klar gemacht: Wenn Du sagst, sende mich, und Deine Berufung wirklich noch einmal ganz neu festmachen willst. Dann musst Du auch dazu bereit sein, all das loszulassen, was Dich davon abhalten könnte, zu gehen, und Deine Berufung zu leben. Das tut weh, und eigentlich ist mir gerade voll danach, die ganze Zeit zu weinen. Es tut weh, und zugleich weiß ich, dass es der Weg ist, den ich nicht nur gehen soll, sondern den ich auch gehen will.
Ich habe zu oft in meinem Leben den falschen Weg gewählt. Gott hat zwar immer aufgepasst, dass nicht das Allerschlimmste passiert. Aber Er hat eine Menge Umwege zugelassen in meinem Leben. Umwege, die schmerzhaft waren. Aber durch die ich Dinge gelernt habe, die ich anders nicht lernen konnte.
Wenn ich heute sage: ich will diese Reise machen, wo auch immer sie mich hinführen wird. Dann mache ich das ganz bewusst. Viele Jahre weiter als zur Zeit meiner Berufung, als ich 19 war. Viele Stücke Leben weiter, viele Erfahrungen weiter. Ich weiß nicht, was Gott noch vorhat mit mir. Aber ich muss es auch gar nicht wissen. Jetzt ist klar, warum ich seit Jahrzehnten nicht weiter als bis zur nächsten Weggabelung sehen konnte. Als jemand, der seit Jahrzehnten Schach spielt, und deshalb „trainiert“ darauf ist, mehrere Züge im Voraus zu denken, ist das ganz schön schwer. Ungewisstheit, unbekannte nächste Schritte, Weggabelungen, die du gar nicht kommen siehst.
Ich weiß nicht, wohin mich dieser Blog für Gott noch bringen wird. Es sind Ideen da, für ein neues Projekt, das ich aber nicht alleine umsetzen kann. Eigentlich weiß ich gar nichts, bis auf den Ruf, der wieder in meinem Herz hallt: Steh auf, und geh. Geh den Weg, den ich Dir zeigen werde, Stück für Stück.
„Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Psalm 32,8
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