Heute habe ich an eine Zeit vor vielen Jahren gedacht, als der Weg zum Jetzt noch fern war und die Zukunft recht trostlos aussah für mich. Ich war arbeitslos, gesundheitlich nicht wirklich auf der Höhe und irgendwie schien es für mich in dieser Welt keinen Weg zu geben. Eines Tages stand ich dann bei der Lobpreiszeit meiner Gemeinde hinten im Gottesdienstraum und plötzlich konnte ich nicht mehr weitersingen. Ich wurde still – und dann fing ich an zu beten. Ich legte Gott meine Träume hin, meinen Lebenstraum, den ich hatte, seit ich 12 Jahre alt geworden war. Ich sagte zu Gott: ich lege Dir mein Leben hin, und egal was ich tun soll, ich werde es tun, und egal, wohin ich gehen soll, ich werde dahin gehen. Ich lege Dir mein Talent hin, und wenn ich nicht Schreiben soll, dann werde ich nicht mehr Schreiben, denn wenn Du es nicht willst, dann ist es nicht mein Weg.

So lauteten meine Worte damals in etwa, und die Zeit danach werde ich wohl nie mehr vergessen. Alles in meinem Leben brach zusammen. Meine Gemeinde spaltete sich, ich war ohne geistliche Heimat und ohne Freunde. In der Folge erkrankte ich an einer schweren Depression, ich war frisch in die Nähe der Gemeinde gezogen, und hatte ohne Ende Probleme mit einem Nachbarn, der seinen Lebensfrust an anderen ausließ und mit einem Vermieter ohne Verständnis. Alles schien am Ende zu sein, ich hatte keine Kraft mehr und ich hatte meine Zukunft und meine Hoffnung aus den Augen verloren. Meine Beziehung ging dabei immer mehr vor die Hunde und ich fühlte mich alleingelassen und ausgestoßen von der Welt und von Gott. Was ich damals nicht wusste: dass all das Lektionen waren, die ich lernen musste, um eines Tages überhaupt Gott dienen zu können in dem Sinne, wie Er es sah – und nicht wie ich es sah.

Ich lag am Boden, um mich alles kaputt, aber ich stand langsam wieder auf, kroch anfangs mehr als dass ich (in seelischer Hinsicht) ging, aber ich machte meine Schritte zurück ins Leben. Und eines Tages geschah dann das, was ich nie geglaubt hätte: ich meldete dem Finanzamt meine Selbständigkeit an, als Autorin. Mein Kindheitstraum, der schon am Ende schien, bevor er richtig angefangen hatte, Gott machte diesen Traum wahr – aber nur, weil ich Ihm meinen Traum ganz überlassen hatte.

In wenigen Wochen gehe ich nun in das 7. Jahr meiner Selbständigkeit, und mehr denn je spüre ich, wie wichtig es ist, dass Gott bei mir ist auf dieser Reise, dass dieser Traum nur möglich ist, weil Er ihn mit mir geht. Auch wenn das Ganze ein hartes Stück Arbeit ist und mir in diesem Jahr massenweise Knüppel um die Ohren des Lebens flogen, so weiß ich doch, dass ich weiterträumen darf, dass ich noch größer träumen darf. Und ich weiß eines: dass es mir nicht darauf ankommt, berühmt und reich zu werden, sondern nur auf eines – dass ich in Gottes Spuren gehe und dem Plan folge, den Er für mein Leben hat. Nicht ich bin dabei wichtig, sondern Er, und dies ist, ich kann es wirklich nicht anders sagen, äußert beruhigend.

Was auch immer noch kommen wird, welchen Weg ich auch einschlagen werde müssen, welche Türen ich öffnen und welche Türen ich werde schließen müssen, Gott ist mit mir und ich darf Ihm immer und jederzeit das Ruder überlassen und darauf vertrauen, dass Er nur das Beste für mich hat. Selbst dann, wenn es auf den ersten und manchmal sogar auf den zweiten Blick ganz und gar nicht danach aussieht. Für mich war 2013 alles andere als ein einfaches Jahr, ich erlebte Angriffe und Ablenkungsmanöver seitens des Teufels, wie ich sie noch nie zuvor in meinem Leben erlebt habe. Darin an Gott festzuhalten und nicht wieder wegzurennen, das war meine Lektion in diesem Jahr. Auch wenn es nicht immer einfach war und ich mit Gott gehadert habe und Ihm einen halben Tag lang zumindest sogar meinen Glauben aufgekündigt habe, so bin ich doch bei Ihm geblieben. Und am Ende hat Er mich mit innerem Frieden belohnt und einer Freude, die einem nichts und niemand auf dieser Welt schenken kann. Mich hat dieses schwere Jahr auch von vielen alten Lasten befreit, von inneren Zwängen und Ängsten und im Sommer fing ich an zu spüren, wie sehr ich mich verändert habe.

Was 2014 bringen wird? Das weiß ich nicht, aber ich habe meinen Traum und mein Leben in Gottes Hand gelegt. Ich weiß, Er wird das Beste daraus machen und ich darf Ihm voll und ganz das Ruder überlassen. Und Er hat für mich ein offenes Ohr, jederzeit, immer und egal ob ich Ihm die Ohren vollheule oder Ihm voller Freude von all dem Schönen berichte, dem kleinen Glück, ein wunderbares Essen genießen zu können, von den wunderbaren Begegnungen, die Er mir schenkt, von dem großen Dingen, die passieren, Gott ist da, jeden Moment, und ich weiß, Er wird mich niemals verlassen.

Und ich weiß Eines: Er ist auch bei Dir. Auch wenn Du es nicht spürst und nicht sehen kannst, Gott ist mit Dir, und egal was Du Ihm gibst aus Deinem Herzen, Er wird für Dich das Beste daraus machen. Auch wenn es manchmal Jahre dauern kann, auch wenn es vielleicht ganz anders werden wird, als Du es Dir gedacht hast. Gott hat den Überblick, und ich weiß, wieso ich lieber Ihm das Ruder überlasse als mir selbst, weil mein Leben sonst wieder zum Chaos ausartet – und das braucht kein Mensch.