Ich bin eine Meisterin, ja das bin ich! Eine Meisterin im Nicht-Loslassenkönnen. Und wie ich inzwischen in meinem Leben so gelernt habe, bin ich nicht die einzige, die eine Meisterin in dieser Un-Kunst ist.

Gott hilft uns LOSZULASSEN, mag deshalb vielleicht wie eine Floskel klingen, aber was ich auch gelernt habe im Laufe der vergangenen Jahre ist die Tatsache, dass Gott mir beim Großreinemachen in meinem Herzen immer wieder geholfen hat. Da ist einiger Unrat weggeputzt wurden, alte Erinnerungen kamen und kommen hoch, die darunter verborgen waren, schöne und weniger schöne.

Ich glaube, und ich kann ja immer nur von mir selbst ausgehen, dass es wichtig ist, dass wir uns den Dingen in unserem Leben stellen, egal wie schmerzhaft sie auch sein mögen. Nur wenn wir bereit sind, da reicht manchmal auch nur ein kleiner Funke, der uns antreibt, uns dem zu stellen, was uns wehtut und was uns belastet, können sich die Dinge verändern – können wir uns verändern, im Licht der Liebe Gottes.

In wenigen Tagen ist Ostern. Ein Fest, bei dem hierzulande Ostereier und Süßigkeiten gesucht werden, und das fern geworden ist jener Realität, die uns Ostern eigentlich beschert hat. Am Karfreitag ist Jesus am Kreuz gestorben und hat uns eigentlich das wichtigste Beispiel für das Loslassen gezeigt. Den Tod vor Augen hat er im Garten Gethsemane gebetet, und hat damit seine Menschlichkeit gezeigt, auch der Sohn Gottes hatte Angst, Angst davor, sein Leben loszulassen.

„Dann ging Jesus mit seinen Jüngern in einen Garten, der Gethsemane heißt. Dort bat er sie: „Setzt euch hier hin, und wartet auf mich! Ich will ein Stück weiter gehen und beten.“
Petrus, Jakobus und Johannes nahm er mit. Tiefe Traurigkeit und Angst überfielen Jesus,
und er sagte zu ihnen: „Ich zerbreche beinahe unter der Last, die ich zu tragen habe. Bleibt bei mir, und wacht mit mir!“
Jesus ging ein paar Schritte weiter, warf sich nieder und betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so bewahre mich vor diesem Leiden! Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.““, steht im Matthäus-Evangelium in Kapital 26 in den Versen 36 – 39 (Übersetzung: Hoffnung für Alle)

Loslassen ist schwer, ist schmerzhaft, frisst das Herz beinahe auf. Aber wer loslässt, dessen Herz kann heilen, von den Verletzungen, die er im Laufe seines Lebens erlitten hat. Niemand von uns kann wohl sagen, er habe kein „Schicksal“, wir alle haben Erlebnisse, die uns geprägt haben, die uns verletzt und unser Herz schwergemacht haben. Das weiß auch Gott, und wenn wir uns aufmachen, uns in Ruhe die Zeit geben, den Schmerz hochkommen zu lassen, dann kann Gott aus diesem Schmerz und dem ganzen Schutthaufen etwas Neues entstehen lassen. Aber wir sind es, die den ersten Schritt dafür tun müssen.

Ich habe in den letzten Jahren viel geweint, obwohl ich sonst nicht so nah am Wasser gebaut bin. Ich habe mit Gott gestritten, ihn angemault, ihn angeschrien wegen dem Warum und Weshalb und wieso ich. In all der Wut, die ich auf ihn hatte trat aber auch meine Verzweiflung zutage und nach und nach merkte ich, wie ich klarere Gedanken fassen konnte. Der Schmerz muss raus und Gott ist nicht sauer, wenn wir wütend sind auf ihn, nur müssen wir dann auch dazu bereit sein, auf seine Stimme zu hören, den Kelch anzunehmen, den er uns reicht, egal wie bitter das Loslassen auch sein mag. Was danach kommt, ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung in unserem Leben. Wer loslässt, hat seine Hände frei für Neues. Auch dafür, Gottes Traum in seinem Leben zu leben. Den Traum, den er längst in DEIN Herz gelegt hat. Lass los. Und mach dich auf zu dem Leben, das Gott dir schenken möchte. Ostern kann ein Anfang sein, durch den Tod am Kreuz von Jesus kam die Erlösung für die ganze Menschheit, mit der Auferstehung drei Tage danach zeigte sich, er hatte den Tod überwunden. Auch gegen alle Angst, die er selbst hatte, wie seine Tränen im Garten Gethsemane zeigten.